SPÖ Villach schließt Ex-Vizebürgermeister Pfeiler aus Gemeinderatsklub aus
VILLACH (kofi). Die Villacher SPÖ hat einen ihrer Dienstältesten aus dem innersten Kreis ausgeschlossen. Mit 22 Ja-Stimmen und einer Enthaltung wurde heute beschlossen, dass Ex-Vizebürgermeister Richard Pfeiler nicht mehr Teil des Gemeinderatsklub ist. Damit kann Pfeiler nur als sogenannter "Wilder Abgeordneter" weitermachen.
Keine Mehrheit mehr
Die SPÖ verliert durch diese Entwicklung ihre nur mit einer Stimme abgesicherte absolute Mehrheit, braucht künftig also mindestens eine Stimme von einer der anderen Parteien (ÖVP, FPÖ, Grüne, NEOS, Erde). Alternative: Pfeiler, der mittlerweile in der Steiermark verheiratet ist, nimmt an Gemeinderatssitzung nicht teil, dann käme die Nachbesetzung aus den Reihen der SPÖ – die Mehrheit wäre wieder da.
Öffentliche Kritik
Als Begründung dafür, dass Pfeiler der Stuhl vor die Tür gestellt wurde, werden die öffentlichen Querschüsse des Mandatars angegeben. Zuletzt hatte Pfeiler etwa vermehrt via Facebook Kritik an der eigenen Partei geübt, etwa, als Mandatar Christopher Slug ihn unter falschem Namen auf Facebook attackiert hat. Das Fass zum Überlaufen dürften diesbezügliche Pfeiler-Kommentare deswegen gebracht haben, weil erst am Vortag im SPÖ-Klub Übereinkunft darüber erzielt worden war, künftig keine öffentliche Schmutzwäsche mehr zu waschen. "Es war ein Entfremdungsprozess über lange Zeit", sagt Bürgermeister Günther Albel. Persönlich habe er Pfeiler bereits vor einem Jahr, in einem Vier-Augen-Gespräch, das Vertrauen entzogen.
Lesen Sie hier: Kommentar von WOCHE-Villach-Redaktionsleiter Wolfgang Kofler
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