Österreich-Premiere: Villachs Basketballer werden von einer Frau trainiert
Ehemalige russische Teamspielerin coacht die Bundesliga-Mannschaft der Raiders.
VILLACH (kofi). Europacupsiegerin. Russische Meisterin. Vize-Europameisterin mit dem russischen Nationalteam. Dazu zahlreiche österreichische Titel. Natalia Tscherkasheva war als Aktive im Damen-Basketball eine fixe Größe.
Österreich-Premiere
Ihr jüngster Karriereschritt ist dennoch ungewöhnlich – zumindest für Österreich: Als erste Frau hat sie den Job als Headcoach eines heimischen Männer-Bundesligateams übernommen. Seit Saisonbeginn trainiert die mittlerweile 52-jährige, gebürtige Russin die Raiders, das Villacher Team in der zweiten Bundesliga.
Große Erfolge
"Ob Frau oder Mann ist völlig egal", sagt sie: "Es geht immer um Basketball. Und als Trainer hast du Qualität oder nicht." Dass sie auf viele große Erfolge in ihrer Karriere verweisen könne, interessiere heute niemanden mehr: "Wenn ich heute eine versalzene Suppe essen muss, was interessiert mich dann, dass die Suppe gestern gut war?"
Kompromisse nötig
Einen großen Unterschied zu ihren Jahren in Frauenbasketballteams gebe es aber: "Ich habe immer in Profi-Mannschaften gespielt, bei den Raiders arbeite ich auch mit Amateuren, die einem Beruf nachgehen." Dies bedeute für sie als Trainerin, Kompromisse einzugehen. Dass ihr das wenig behagt, merkt man, wenn man mit der 1,83 Meter großen Sportlerin spricht. Was ihr auch nicht gefällt, ist die unbefriedigende Situation mit den Übungsmöglichkeiten. "Wir trainieren in Lind oder im Peraugymnasium, tragen die Spiele aber in der Turnhalle St. Martin aus. Das ist nicht ideal", sagt Tscherkasheva.
Finale als Saisonziel
Doch von solchen Hemmnissen lässt sich Tscherkasheva nicht irritieren. Für sie gelte eine Grundregel: Man spielt, um zu gewinnen. Logischerweise lautet das Saisonziel daher auch Finale. Nach den ersten sechs Spielen lautet die Bilanz: drei Siege, drei Niederlagen.
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