Tausende Kilometer mit dem Gleitschirm über die Alpen
Pascal Purin ist Gleitschirm-Testspilot und Red Bull X Alps Teilnehmer. Im August zieht er nach Kärnten.
KREUTH (stp). Bei den Red Bull X Alps gilt es von Salzburg über mehrere Checkpoints bis nach Monaco zu kommen. Wie? Zu Fuß und in der Luft mit dem Gleitschirm. Die Luftlinie beträgt über 1100 Kilometer, die Athleten sind je nach Wettersituation ca. zwei Wochen unterwegs. Mit dabei ist auch der Vorarlberger Extremsportler und Gleitschirm-Testpilot Pascal Purin.
Die Gerlitzen vor der Haustüre
Wenige Wochen nach den X Alps zieht er der Liebe wegen nach Kärnten. Am elterlichen Hof seiner Freundin Gabie wird er sich gemeinsam mit ihr ein neues Zuhause aufbauen. "Mit der Gerlitzen habe ich perfekte Bedingungen zum Paragleiten direkt vor der Haustüre. Die Höhe passt, man kann viele Manöver fliegen und hat immer die Sicherheit des Wassers unter sicht", so Purin. Das Goldeck sei zudem ein wahres "Streckenflug-Eldorado".
Auch seinen ersten sportlichen Erfolg erlebte der 28-jährige in Kärnten, wie er erzählt: "Bei einem Wettkampf in Greifenburg, der Junior-Challenge, habe ich vor etwa zehn Jahren meinen ersten Wettkampf gewonnen. Das verbindet mich mit dem Bundesland."
X Alps - Zweiter Versuch
Die Red Bull X Alps, an denen er heuer nach 2015 zum zweiten Mal teilnimmt, sind die Königsdisziplin in seinem Metier. "Es gibt nichts vergleichbares. Das ist in der Szene der größte und krasseste Bewerb überhaupt." Vor zwei Jahren musste er nach 400 gelaufenen Kilometern und 26.000 Höhenmetern verletzt aufgeben. Diesmal will er die Zielankunft in Monaco erreichen. "Mir geht es in erster Linie um das Erlebnis und darum, gesund im Ziel anzukommen. Die Platzierung ist mir nicht so wichtig", meint der angehende Kärntner.
Wetter ist größte Gefahr
Auf der Reise durch die Alpen haben die Athleten einen ca. 9kg schweren Rucksack mit Grundausrüstung bei sich. Zusätzliches Equipment, sowie Unterstützung kommt von einem Supportteam, das die Athleten am Boden begleitet. Grundsätzlich können die Athleten selbst wählen, ob sie zu Fuß gehen oder fliegen. "In der Luft kommt man natürlich viel schneller weiter und spart auch Kräfte. Bevor ich zu Fuß gehe, nehme ich da auch härtere Bedingungen in der Luft in Kauf", meint Purin und spricht auch die größte Gefahr des Events an: "Das Wetter. Zieht ein Sturm oder Gewitter auf kann es heikel werden. Da man am Tag dennoch im Schnitt 30-50 Kilometer zu Fuß zurücklegen muss und maximal sechs Stunden schläft ist es schwierig fokussiert zu bleiben. Würde man in der Luft im Gleitschirm auch nur kurz einschlafen kann das bei 40 km/h den Tod bedeuten."
Ordentlich trainert
Deshalb hat Purin seit seinem ersten Antreten 2015 auch ordentlich trainert. "Unser Gleitschirm ist mehr ein Formel 1 Auto als ein VW Golf. Aber durch meinen Job bin sowieso immer im Training. Das was ich sechs Mal in der Woche trainiere ist die Ausdauer. Ich muss beim Bewerb über mein Limit hinausgehen", so Purin.
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