Fehlende Aushilfen machen Wirt Probleme
Klaus Stauber von der Stadtschenke Villach musste erstmals seine Öffnungszeiten kürzen.
VILLACH (aju). Ein unerwarteter Krankenstand, eine Mitarbeiterin auf Kur und ein Lehrling in der Berufsschule sorgt für Klaus Stauber von der Stadtschenke in Villach für personelle Engpässe. Eine Aushilfe für den Zeitraum von einem Monat zu finden, stellte sich als nahezu unmöglich heraus. Nun musste der Gastronom zum ersten Mal seit über acht Jahren seine Öffnungszeiten personalbedingt verändern.
Existenzbedrohend
"Die Umstände für Klein- und Mittelbetriebe sind mittlerweile existenzbedrohend geworden", sagt der Vollblut-Gastronom. Den Mitarbeitern allerdings gibt er keine Schuld. "Sowohl die Kur als auch der Termin für die Berufsschule waren schon lange abgesprochen und für einen Krankenstand kann niemand etwas. Mir geht es hier um die fehlende Unterstützung der öffentlichen Stellen", sagt Stauber.
Alles versucht
Versuche, Aushilfen zu finden, hat er zahlreiche unternommen. Für viele Aushilfen wäre aber, so habe Stauber die Erfahrung gemacht, die Anstellung für ein ganzes Monat nicht möglich, da sie über die Zuverdienstgrenze hinaus verdienen würden. Studenten und Schüler hätten keine Zeit für einen so langen Zeitraum und Saisonkräfte hätten gerade Zwischensaison. Auch mit einem Asylwerber als Aushilfskraft hätte er es versucht, leider aber mit mäßigem Erfolg. "Die religiöse Einstellung war hier mit der Österreichischen Küche, die doch sehr Schweinefleisch-lastig ist nicht kompatibel. Doch auch hier müssten öffentliche Stellen sensibler in der Zuteilung sein", sagt Stauber.
Große Verluste
Das Ergebnis der erfolglosen Suche nach Aushilfskräften ist für Stauber, dass er seine Öffnungszeiten verändern muss und mit seiner Schwester alleine den Gastbetrieb, so gut es geht, aufrecht erhält. "Dadurch entgehen mir leider 40 bis 50 Mittagessen. Insgesamt bedeutet das einen täglichen Verlust von mehreren 100 Euro", sagt Stauber.
Für Arbeit bestraft
Stefan Sternad, von der Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer kennt dieses Problem und fordert schon seit Langem eine Lösung. "Der Staat bestraft das Arbeiten und das Problem wird immer eklatanter", sagt Sternad. Hier brauche es allerdings eine einfache Lösung und keine österreichische. "Es gibt genügend arbeitswillige Aushilfskräfte, aber wenn es dann vonseiten des Staates zu Nachzahlungen kommt, dafür dass man fleißig ist, entstehen Engpässe", sagt Sternad.
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