"Zu aufwändig": Villacher Bank kündigt allen Sparvereinen
Schlechte Zeiten für Sparvereine: Neue Gesetzeslage bringt Banken dazu, die Verträge zu kündigen.
VILLACH (kofi). Da staunte der St. Magdalener Wirt Gerfried Hopf nicht schlecht: Die Sparda-Bank teilte ihm mit, dass sie Hopfs Sparverein mit Ende Juni aufzulösen gedenke. "Nach 20 Jahren", schüttelt der Gastronom den Kopf. Noch dazu, wo man österreichweit der größte Sparda-Sparverein gewesen sei – mit mehr als 200 Sparern: "Aber da war nichts mehr zu machen."
"Sparvereine zu aufwändig"
Sparda-Geschäftsleiter Günter Umfahrer bestätigt der WOCHE das Sparvereins-Aus: "Die Auflagen, um Sparvereine führen zu können, sind nach diversen Gesetzesänderungen zu hoch geworden." Simon Smoley (Sparda) ergänzt: "Dieser Bereich ist seit 2015 sicherlich überreguliert, aber das ist nicht die Schuld der Banken. Wir halten uns nur an die Vorgaben."
Verdacht der Geldwäsche
Der Generalverdacht der Geldwäsche habe dafür gesorgt, dass der Verwaltungsaufwand enorm gestiegen sei. Smoleys Fazit: "Der klassische Sparverein ist tot." Bei der Sparda sind insgesamt elf Verein vom Aus betroffen.
Suche nach Alternative
Gerfried Hopf freilich wollte das Aus nicht hinnehmen. Schließlich seien Sparvereine eine wichtige Komponente im Dorfleben – und auch ein Wirtschaftsfaktor für den Wirt. Also nahm er Kontakt mit mehreren Banken auf – und holte sich Absage um Absage. Am Ende gelang es ihn dann doch noch, ein Geldinstitut zu finden: die BKS. Nächste Woche werden die Formalitäten geklärt, dann geht das Sparen weiter.
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