Kinderbetreuung
Angebot im Bezirk Vöcklabruck wächst
Fünf Gemeinden wurden von der Arbeiterkammer besser eingestuft, bei einigen ist Luft nach oben.
BEZIRK. 61,5 Prozent der Gemeinden im Bezirk Vöcklabruck sind bei der Kinderbetreuung "A" oder sogar "1A" – das zeigt der aktuelle Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer Oberösterreich. Zudem gebe es im Vergleich zum Vorjahr einige Verbesserungen. Vor allem die Gemeinde Innerschwand hat sich deutlich gesteigert: Ihr ist der Sprung von der Kategorie "D" auf "A" gelungen.
"Wir haben eine gemeinsame Nachmittagsbetreuung für Drei- bis Zehnjährige im Kindergarten Loibichl", erzählt Bürgermeister Alois Daxinger. Hier kümmert sich eine Mitarbeiterin des Familienbundes um etwa sieben bis acht Kinder. Das Mittagessen holt ein Gemeindemitarbeiter aus der Schulküche in Mondsee. "Das wird sehr gut angenommen, wir gehen davon aus, dass wir bald eine zweite Betreuerin brauchen."
"Eine eigene Krabbelstube wird in den nächsten Jahren sicher ein Thema werden" – Bürgermeister Alois Daxinger
Unter Dreijährige werden in den Nachbargemeinden Mondsee und St. Lorenz betreut. "Eine eigene Krabbelstube wird aber in den nächsten Jahren sicher ein Thema werden – eventuell in Zusammenarbeit mit einer anderen Gemeinde", meint der Bürgermeister.
Verbessert habe sich das Angebot auch in Aurach, Pfaffing und Wolfsegg. Hier wurden laut Arbeiterkammer die Krabbelstuben beziehungsweise die Nachmittagsbetreuung für Volksschüler ausgebaut. "Wir nutzen hier vor allem das Angebot aus Vöcklamarkt", sagt Gabriele Aigenstuhler, Bürgermeisterin in Pfaffing.
Neun Gemeinden sind "1A"
Wegen einer Kooperation mit der Gemeinde Attnang-Puchheim erhielt Manning heuer die höchstmögliche 1A-Bewertung. "Die meisten unserer Kinder gehen in Bach, Ottnang oder Ungenach in den Kindergarten. Ein Kind fährt nach Attnang-Puchheim, weil die Oma dort wohnt", erzählt Bürgermeister Gerhard Gründlinger. Neben Attnang-Puchheim und Manning sind auch die Gemeinden Berg, Frankenmarkt, Gampern, Pilsbach, St. Georgen, St. Lorenz und Vöcklabruck "1A". Zudem gibt es 23 "A"-Gemeinden im Bezirk.
"Uns ist bewusst, dass vor allem bei den unter Dreijährigen der Bedarf nach wie vor steigt." – Landesrätin Christine Haberlander
Keinerlei Angebote für unter Dreijährige gibt es laut Arbeiterkammer in den Gemeinden Pöndorf, Puchkirchen, Straß, Tiefgraben und Weißenkirchen. „Oberösterreich investiert seit Jahren kontinuierlich in den bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung“, betont Landesrätin Christine Haberlander. "Auch im Jahr 2019 investieren wir wieder über acht Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Uns ist bewusst, dass vor allem bei den unter Dreijährigen der Bedarf nach wie vor steigt. Daher setzen wir hier einen Schwerpunkt."
Kalliauer fordert Bedarfserhebungen
AK-Präsident Johann Kalliauer kritisiert hingegen nach einer Elternbefragung, dass das Angebot nicht immer bedarfsgerecht sei. „Es müssen endlich in allen Gemeinden professionelle und aussagekräftige Bedarfserhebungen durchgeführt werden“, fordert Kalliauer. Die Platzvergabe müsse außerdem transparent erfolgen: "Da landen die Eltern oft in einer Warteschleife."
Die Kriterien
Für die Beurteilung der Kinderbetreuungs-Einrichtungen gibt es vier Kriterien:
• eine Krabbelstube oder die Möglichkeit, unter Dreijährige im Kindergarten betreuen zu lassen
• ein Kindergarten, der von Montag bis Donnerstag mindestens acht Stunden durchgehend geöffnet ist
• Mittagessen von Montag bis Donnerstag im Kindergarten
• Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder an mindestens vier Tagen in der Woche
Für Status einer 1A-Gemeinde muss der Kindergarten die Kriterien des Vereinbarkeitsindikators für Familie und Beruf (VIF) erfüllen:
• mindestens 45 Stunden pro Woche geöffnet, werktags Montag bis Freitag
• davon vier Tage mindestens 9,5 Stunden geöffnet
• Angebot Mittagessen
• maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen
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