Tourismus
Der Agermühlenweg

Wehr bei der Wengermühle
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Eine weitere touristische Attraktion am Attersee ist neben den Litzlberger Ausgrabungen am Seewalchner Parkplatz jetzt auch der neu revitalisierte Ager - Mühlenweg, der die ehemaligen 7 Mühlen agerabwärts miteinbezieht.

Der Weg mit neuen Schautafeln und einem Pavillon neben der Wengermühle ist zwar noch nicht offiziell eröffnet, kann jedoch mit einer Länge von 4 km von Schörfling bis Pettighofen und in späterer Folge zum neu adaptierten Lenzingmuseum abgewandert werden und man kann sich dabei über die interessante Geschichte der 7 Mühlen und auch über die damalige Agerflösserei bestens informieren.

Der Name nimmt Bezug auf die sieben Mühlen, die an der oberen Ager im Betrieb waren und teilweise noch stehen. Fünf Mühlen (Raudaschlmühle, Stinglmühle, Steinmühle, Fellingermühle, Mühle in der Au) befinden sich im jetzigen Gemeindegebiet Lenzing und zwei Mühlen (Kleinmühle, Birmühle) befanden sich in der Gemeinde Seewalchen am Attersee.

Das REGATTA Projekt Agermühlenweg wurde von den Gemeinden Lenzing und Schörfling und mit Beteiligung der Gemeinschaft für Dorfentwicklung "Gezuwa" iniziert und mit Bundes-, Landes- und EU Geldern finanziert. Die offizielle Eröffnung wäre am 7. Juli geplant. ( wegen Corona, Angaben ohne Gewähr)

Die Mühlen an der Ager ab Schörfling: (Quelle Atterwiki)

Raudaschlmühle (Kapellermühle)

Die Mühle war über mindestens 8 Generationen im Besitz der Familie Kapeller-Scheicher. Um 1885 kam es zu einem exekutiven Verkauf. So erwarb 1886 die Familie Johann und Anna Raudaschl diesen Besitz, woraus sich die Bezeichnung „Raudaschlmühle” ableitet. Der Industrielle Hamburger erwarb 1894 diese Mühle - somit seine vierte an der Ager - und brachte sie 1907 in die Papierfabrik Lenzing Aktiengesellschaft ein. 1969 erwarb die Lenzing AG den Betrieb.
Zwanzig Jahre später, im Oktober 1989, wurde eine neue Gesellschaft gegründet, die Holzindustrie Lenzing, die sich in Privatbesitz befand.
Ende Oktober 2012 wurde der Betrieb geschlossen, rund 100 Personen verloren ihren Arbeitsplatz. Das Werksgelände wird seither von mehreren Kleinunternehmen genutzt.

Die Schockmühle (Stinglmühle)

Die Stinglmühle (Gemeinde Lenzing) war im 19. Jahrhundert im Besitz des Josef Wenger, Reichsrats- und Landtagsabgeordneter, Bürgermeister der Gemeinde Oberachmann von 1885 bis 1894. Später betrieb die Familie Kastenhuber das Sägewerk mit einer alten unterschlächtig angetriebenen Augsburgersäge sowie die Mühle und wurde 1964 eingestellt.
Ursprünglich war sie jedoch eine Lohstampfmühle und zerkleinerte Baumrinde, die für die Ledergerberei benötigt wurde.
Heute präsentiert sich die Mühle vorbildlich renoviert durch den neuen Besitzer und beherbergt ein Kleinkraftwerk.
Teile der Augsburgersäge sind im Pavillon neben der Wengermühle zu sehen.

Steinmühle (Wengermühle)

Die Steinmühle, auch Mühle am Stein (Gemeinde Lenzing) wurde 1437 erstmals urkundlich erwähnt. Von Franz und Therese Wenger wurde die Mühle um die Mitte des 19. Jahrhunderts in der heute bestehenden Form errichtet. Seit dieser Zeit wird die Steinmühle auch "Wengermühle" genannt. Das Gebäude verkörpert ein gelungenes Beispiel an biedermeierlicher Mühlenarchitektur, dessen einstige Zweckbestimmung als Mühle und Sägewerk gestalterisch sehr gut gelöst wurde. Dies war auch der Grund dafür, dass die Mühle 1981 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Im Jahr 1966 kam das Haus an die Gemeinde Lenzing. 1990 kaufte Baumeister Norbert Schmid aus Frankenburg die Wengermühle und baute sie gemeinsam mit dem Architekten Christoph Gärtner zu einem Restaurant um. Dabei wurde versucht, die wesentlichen Merkmale der einstigen Biedermeier-Epoche zu erhalten. Der Restaurantbetrieb ist jedoch seit 2009 eingestellt. Das Gebäude wird jetzt als privates Wohnhaus des Besitzers genutzt.

Nicht mehr existierende Mühlen:

Die Fellingermühle

Die Fellingermühle (Gemeinde Lenzing) gelangte 1894 gemeinsam mit der Raudaschlmühle in den Besitz der Firma Hamburger. Schon damals war der Mahlbetrieb eingestellt, das Haus diente den Werksangehörigen zu Wohnzwecken. Im April 2007 wurde das Gebäude abgerissen und musste einer neuen Wohnanlage weichen. Da dieser Bereich von der Bevölkerung jedoch intensiv als Naherholungsgebiet genutzt und geschätzt wird, wurde dieses Badeidyll an der Ager, in einer naturbelassenen Flusslandschaft, als solches belassen.

Birmühle (Pichlmühle)

In der Birmühle (Gemeinde Seewalchen, Pettighofen 15), eigentlich Pichlmühle, ist seit 1615 ein Müller erwähnt. Im 19. Jahrhundert kam sie in den Besitz der Familie Stallinger. Sie schloss als letzte der sieben Mühlen ihren Betrieb 1983 und ist jetzt ein Privathaus

Mühle in der Au (Papiermühle)

Die Mühle in der Au oder Papiermühle (ursprünglich Gemeinde Seewalchen am Attersee, ab 1939 Gemeinde Lenzing) war ab dem 16. Jahrhundert eine Hadernmühle(Hadern=Stoffreste), später kam ein Mahlwerk dazu. Sie war von 1690 bis 1877 im Besitz der Familie Peyr. Anton Peyr, der erste Bürgermeister von Seewalchen schloss den Betrieb und verkaufte das Anwesen. 1891 kam sie in den Besitz Emil Hamburgers, der einige Jahre zuvor in der Starlingermühle in Lenzing die erste Zellstoffabrik an der Ager errichtete. An der Stelle der Aumühle entstand 1896 Hamburgers zweites Werk an der Ager, die Papierfabrik Pettighofen.

Die letzte Mühle steht auf dem Werksgelände der Lenzing AG und ist nicht Teil des Mühlenweges.

Die Starlingermühle in Arnbruck, auch Hischmühle oder Bruckmühle, Gemeinde Lenzing, vorher Gemeinde Oberachmann, war die erste Mühle an der Ager, die der Papierindustrielle Emil Hamburger 1891 erwarb, um sie zu einer industriellen Papierfabrik auszubauen. Sie ist daher der erste Betrieb in der Geschichte der heutigen Lenzing AG.
Der Name Starlingermühle leitet sich von den Besitzern ab dem 16. Jahrhundert ab. Ein Franz Hisch heiratete in diese Familie ein, deswegen wurde diese Mühle auch Hischmühle genannt.
Die Starlingermühle war über 270 Jahre im Besitz einer Familie. Am Ende des 19. Jahrhunderts kam die Starlingermühle in finanzielle Schwierigkeiten. Am 2. Jänner 1891 kam es zum exekutiven Verkauf an den Papierindustriellen Emil Hamburger, nachdem er am 6. November 1890 das höchste Gebot bei der Versteigerung abgegeben hat. Mit dieser Erwerbung wurde der Grundstock der heutigen Lenzing AG gelegt.
Das Gebäude selbst existiert noch fast unverändert auf dem Werksgelände der Lenzing AG und erinnert so an den Beginn dieser bedeutenden Industrieanlage.

siehe auch Lebensraum Ager  link

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