Die Imker erlitten große Einbußen
Die Varroamilbe setzt den Bienenvölkern im Bezirk stark zu. Das entmutigt viele Imker.
BEZIRK (sc). „Früher standen bei jedem Haus ein paar Bienenstöcke, das gibt’s heute nicht mehr“, sagt Hans Rindberger, Bio-Imker in Zell am Moos mit 150 Bienenstöcken. Varroa und Agrargifte hätten dazu geführt, dass viele Imker aufgehört haben. „Die Bienenhaltung wird immer komplizierter“, nennt Rindberger den Grund dafür.
Nach kaum verlustreichen Jahren büßte er im letzten Winter durch die Varroa 15 Prozent seiner Bienen ein. Die warmen Temperaturen im Herbst hätten für eine starke Verbreitung gesorgt. Bekämpft wird die Milbe meist mit Ameisensäure, die zur Gänze verdampft. „Wenn man den Bienen keine Hilfe gegen die Varroa zukommen lässt, sind sie verloren“, sagt Rindberger.
Wenig Probleme gibt es im Bezirk Vöcklabruck hingegen mit dem Pestizid Neonicotinoid („Maisbeize“), das für das Bienensterben verantwortlich gemacht wird. Es wurde auch in der jüngsten Sitzung des Landwirtschaftsausschusses nicht verboten. „Wir haben keinen intensiven Maisanbau im Bezirk“, erklärt Rindberger, der neben seiner Tätigkeit als Obmann des Imkervereins Zell am Moos beim Landesverband für Bienenzucht Kurse über biologisches Imkern hält. „Die Bio-Heuregion Mondseeland ist ein Paradies für die Tiere“, sagt Rindberger. Er war früher Leiter der Landesmusikschule Frankenmarkt und ist seit zehn Jahren hauptberuflich Imker. Als Erzeuger von Bio-Produkten verwendet er unter anderem Wachs, das keinerlei Fremdstoffe enthält, Vollholzbeuten und zur Lagerung des Honigs Edelstahlbehälter. Es sei ein Trend, dass viele Imker derzeit umzudenken beginnen und naturnäher arbeiten wollen, so Rindberger. Wichtig für die Bestäubung der Pflanzen sei aber jeder Imker. Denn die Honigbienen sind derzeit insgesamt etwas zu wenig. Lichtblick: „Im Gegensatz zu früher nehmen sich mehr jüngere Leute der Bienenhaltung an“, sagt Rindberger.
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