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Im ersten Jahr kam alles anders

Bezirkshauptmann Johannes Beer (Mitte) mit Amtsleiter Peter Hemetsberger (l.) und Sanitätsjurist Hermann Mühlleitner. | Foto: Steiner-Watzinger
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Bezirkshauptmann Johannes Beer ist seit einem Jahr im Amt. Die Bilanz 2020 ist von Corona überschattet.

BEZIRK. "Es war schrecklich und wunderschön", sagt Johannes Beer über sein erstes Jahr als Bezirkshauptmann. "Schrecklich, weil alles, auf das ich mich eingestellt habe, hinfällig war. Wunderschön, weil so konstruktiv unter Belastung gearbeitet worden ist." Das Jahr 2020 war überlagert von Corona, wie auch der Jahresbericht der Behörde zeigt. Als am 10. März des Vorjahres der erste Corona-Fall im Bezirk gemeldet wurde, hatte man noch nicht einmal ein Muster für einen Absonderungsbescheid, erklärt Sanitätsjurist Hermann Mühlleitner. Neben Tests war damals auch Schutzkleidung Mangelwage. Am Höhepunkt der zweiten Welle im November 2020 registrierte man bis zu 350 Neuinfektionen am Tag.

"Es waren viele Dinge zu koordinieren. Bei der Bezirkshauptmannschaft ist alles zusammengelaufen."
Johannes Beer, Bezirkshauptmann

"Eine schlimme Zeit. Wir führten täglich mehr als 10.000 Telefonate", erinnert sich Beer. Darunter seien auch sehr viele schwierige Gespräche über Todesfälle, Kurzarbeit oder Besuchsverbot im Altenheim gewesen. Die Koordination war eine große Herausforderung, Dienstzeiten wurden ausgedehnt, der Krisenstab vom Bundesheer unterstützt.
"Inwischen hat sich alles gut eingespielt und professionalisiert", freut sich Beer. "Wir sind als Team zusammengewachsen", ergänzt Peter Hemetsberger, seit 1. Februar 2020 Amtsleiter. Sein Motto: "Es gibt nichts, was es nicht gibt, aber es gibt auch nichts, was wir nicht können."

Impfstation in Mondsee

Beer blickt positiv in die Zukunft: "Ein Herbst wie im Vorjahr wird sich nicht wiederholen", ist er überzeugt. "Das Thema wird uns aber noch bis Mitte oder Ende nächsten Jahres begleiten." Beer rechnet damit, dass es im Spätherbst oder Anfang nächsten Jahres zu Auffrischungsimpfungen kommt.
Derzeit impft man im Bezirk Vöcklabruck täglich bis zu 1.500 Personen, 750 davon in der Reva-Halle, der Rest bei niedergelassenen Ärzten. Noch im Mai soll in der Schlossgalerie Mondsee eine zusätzliche Impfstation in Betrieb gehen.
Änderungen gibt es auch beim Teststandort in Vöcklabruck: Wenn die Kuf am 26. Mai startet, übersiedelt die Teststraße in ein anderes Gebäude am Stadtplatz – in welches, wird gerade fixiert.

Viele Verkehrsdelikte

Wenig Auswirkungen hatte Corona samt Lockdowns auf die Delikte im Straßenverkehr: 2020 wurden 144.547 derartige Delikte registriert – das sind nur um 1.916 weniger als 2019. "Die Leute waren weniger unterwegs, aber dafür undisziplinierter", so Beer. Wobei Suchtgift im Straßenverkehr ein stark wachsendes Thema sei. "Wir haben auch gemerkt, dass sich die Leute aus Angst wieder Waffenbesitzkarten besorgen", so der Bezirkshauptmann. Insgesamt wurden im Vorjahr 387 Waffendokumente ausgestellt. Stark gestiegen – von 92 im Jahr 2019 auf 119 im Jahr 2020 – ist die Anzahl der Wegweisungen und Betretungsverbote. Der vermutete Grund: Die Opfer, in der Regel Frauen, trauen sich häufiger zu melden. Generell ortet Beer bei der Sozialarbeit großen Bedarf. "Er wird nach der Pandemie noch ansteigen."

Zur Sache

Die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck beschäftigt 186 MitarbeiterInnen, 51 Prozent davon Teilzeit. Mehr als 80 Prozent der Angestellten sind weiblich. Neben 164 Frauen arbeiten bei der BH 37 Männer.
Aufgabenbereiche sind Gesundheit, Soziales, Kinder- und Jugendhilfe, Ernährungssicherheit und Veterinärwesen, Bildung und Gesellschaft, Sicherheitswesen, Inneres und Kommunales, Verkehr, Natur- und Landschaftsschutz, Anlagen-, Umwelt- und Wasserrecht, Land- und Forstwirtschaft und Wirtschaft.
2020 wurden unter anderem 10.992 Reisepässe und 6.483 Führerscheine ausgestellt. 652 Mal kam es zum Führerscheinentzug. 792 waffenrechtliche Überprüfungen fanden statt. 3.525 amtsärztliche Impfungen (Schulimpfungen, Zeckenschutzimpfungen etc.) wurden durchgeführt und 18.918 Quarantänebescheide ausgestellt.

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