Bestattung
Individualität bei der letzten Reise
In Österreich gibt es verschiedene Arten der Beisetzung. Der Trend geht aktuell zur Urne.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, steht die Frage nach dem geeigneten Abschied im Raum. War früher die Erdbestattung im Sarg der Usus, so setzt man heute vermehrt auf Individualität. Die Bestattung Eckl wurde 1919 in Timelkam gegründet. Ihr Leiter, Christoph Eckl, erklärt: "Unser Leitbild ist die moderne Bestattungskultur verbunden mit Tradition. Viele entscheiden sich noch für die traditionelle Erdbestattung. Feuerbestattungen nehmen aber zu und machen schon mehr als die Hälfte unserer Begräbnisse aus."
Feuer- und Naturbestattungen
Der Trend geht also zur Urne. Dabei gibt es zwei verschiedene Varianten: Bei der ersten Form findet zuerst eine Verabschiedung mit Sarg statt. Danach wird der Verstorbene zum Krematorium überführt. Die Beisetzung der Urne findet zu einem späteren Zeitpunkt statt. Bei der zweiten Variante kommt der Leichnam gleich ins Krematorium. Anschließend wird die Urne auf liebevolle Art und Weise aufgebahrt. Im Rahmen der Trauerfeier erfolgt dann auch die Beisetzung. Die Bestattung Ploberger in Vöcklabruck wurde 1904 gegründet und ist mittlerweile in 4. Generation tätig. Bestattungsleiter Wolfgang Ploberger merkt an, dass auch der Wunsch nach einer letzten Ruhestätte in der Natur immer größer wird. "Die Bindung an den Wohnort ist oft nicht mehr gegeben, Angehörige wohnen nicht selten weit entfernt und sind so nicht in der Lage, sich regelmäßig am Grab einzufinden oder die Grabpflege zu übernehmen. Viele Menschen sind daher von der Idee, ihre letzte Ruhestätte in der Natur zu finden, sehr angetan", erklärt Ploberger. Am Friedhof Vöcklabruck-Schöndorf wurden dafür etwa zwei Wiesenstellen geschaffen, wo die Urnenbeisetzungen durchgeführt werden können. Zu den bekannteren Naturbestattungstellen in der Umgebung zählen Maria Plain oder der Friedwald nahe der Burg Clam. "Oftmals wird auch der Wunsch geäußert, die Asche von Verstorbenen in der Natur zu verstreuen. In Österreich ist das aber nicht erlaubt", so Ploberger. Diese Wasser- oder Luftbegräbnisse werden daher in anderen Ländern – wie in Italien an der Adria oder in den Schweizer Bergen – angeboten.
Besondere Erinnerungen dank moderner Technik
Wer nach dem Tod eines geliebten Menschen einen Teil von ihm als Schmuckstück bei sich tragen will, hat außerdem die kostspielige Möglichkeit einer Diamantbestattung. Dabei wird der Asche eine Substanz entzogen, woraus dieser Edelstein anschließend wächst. Mit moderner Technik können auch die Fingerabdrücke der Verstorbenen verewigt werden. Ein mobiler Scanner, der ins Handy eingesteckt wird, nimmt diesen ganz einfach auf. Anschließend können daraus etwa Anhänger oder verschiedene andere Erinnerungsstücke gefertigt werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.