Kirchenchor Schwanenstadt
Mit Musik gefüllter Kirchenraum
„Glaube, Spiritualität und Liturgie einerseits sowie Kunst, Architektur und Musik andererseits befruchten einander.“,
ist Bischof Manfred Scheuer überzeugt. Die Kirche wird zum mit Musik gefüllten Raum, wobei würdig musizierte Sakralmusik nicht nur den Kirchenraum sondern auch die Seelen der Messbesucher erfüllen und berühren soll. Ganz viel erhebende Musik gibt es einmal mehr in der katholischen Stadtpfarrkirche Schwanenstadt zu hören.
Zwei Mal Joseph Haydn
Während andere Kirchenchöre sich hauptsächlich auf Weihnachten vorbereiten, haben die Schwanenstädter Kirchenmusiker gleich sieben Termine bis dahin. - Beginnend mit dem Allerheiligenhochamt am 1. November, wo Joseph Haydns Theresienmesse am Programm steht. Vor 220 Jahren wurde dieses sprühende Werk komponiert, der Chor hat es seit 10 Jahren im Repertoire. Haydn (1732 bis 1809) verband in seinen Messen tiefen Glauben mit höchster Musikalität sowie großer Volksnähe. Als man ihm einmal den Vorwurf machte, seine Messen seien zu lustig, meinte er gelassen:
„Wenn ich an Gott denke, ist mein Herz so voll Freude, dass mir die Noten wie von der Spule laufen. Und da mir Gott ein fröhliches Herz gegeben hat, so wird er mir’s schon verzeihen, wenn ich ihm auch fröhlich diene.“
Haydn wirkte den Großteil seines Lebens im Dienste der Esterhazys im beschaulichen Eisenstadt. Seine Kompositionen aber waren einfallsreich, oft überraschend experimentierfreudig und kühner als jene seiner Zeitgenossen. Zu Maria Empfängnis am 8. Dezember kann man sich nochmals bei der Paukenmesse von Haydns musikalischer Genialität überzeugen.
Durch die Jahrhunderte
Vom 18. Jahrhundert wechselt man zu Ehren der Heiligen Cäcilia, der Schutzpatronin der Kirchenmusik, ins 20. Jahrhundert. Der oberösterreichische Komponist Karl Derntl (1918 bis 1975) ist vor allem in Blasmusikkreisen ein Begriff. Seine besonders melodiöse, kurze Cäcilia-Messe kam durch die Stadtkapelle Schwanenstadt schon des Öfteren zur Aufführung. Die Version für Singstimmen und Bläser bringt der Kirchenchor am 17. November in der Stadtpfarrkirche zu Gehör.
Schon eine Woche später, am 24. November, wird die Rhythmusmesse eines weiteren Oberösterreichers aufgeführt. Der 1951 in Asten bei Linz geborene Gerhard Schacherl schrieb diese flotte, spritzige Messe 1994. Bass und Schlagzeug sorgen für den Rhythmus, Piano, Trompete und Sänger für den jazzigen Klang.
Zur Adventkranzsegnung am 30. November beweist der Chor mit Giovanni Battista Casalis Missa in G aus dem 18. Jahrhundert, dass es auch ganz ohne Instrumente geht - das Werk des italienischen Kirchenmusikers wird a capella gesungen.
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