Seelsorge
Palmsonntag heuer anders als gewohnt

Dechant Reinhold Stangl, Dekanat Schörfling | Foto: Fettinger, Timelkam
  • Dechant Reinhold Stangl, Dekanat Schörfling
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Gedanken zu Palmsonntag und Karwoche von Pfarrer Reinhold Stangl, Dechant des Dekanates Schörfling.

Liebe Leserinnen und Leser!
Der Palmsonntag ist das Tor zur Karwoche und zu den österlichen Tagen; insbesondere wird die Liebe Gottes, die in Jesus Christus auf dieser Welt sichtbar und erfahrbar geworden ist, uns deutlich vor Augen gestellt. Gerade er ist einer, der uns Hoffnung und Kraft gibt, wenn die Ängste des sich immer mehr ausbreitenden Corona-Virus groß und unmittelbar in unsere Alltagsnähe gerückt sind. Ja, Palmsonntag werden wir heuer ganz anders feiern müssen, als wir es von jeher gewohnt sind.

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er in Jerusalem Jesus, seinen Sohn, hingegeben hat (nach Joh 3,16), damit alle, die an ihn glauben, Frieden und Leben haben. Jerusalem aber ist alles andere als eine Stadt des Friedens. Da stoßen von jeher Fronten zusammen; da bluten Menschen aus vielen Wunden und sehnen sich nach Frieden und einem guten Miteinander. Auch damals, als Jesus, begleitet von begeisterten Menschen, zum Ölberg hinunter und zum Tempel hinaufzog, war Jerusalem keine Stadt des Friedens. Da gab es ständig Streit zwischen Römern und Juden, da wurden sehr oft Menschen ermordet und auch gekreuzigt, weil sie nicht in das System der Römer und der Pharisäer passten.

Weg des Friedens gezeigt

Jesus hatte all diesen Menschen einen Weg des Friedens gezeigt und er tut es auch heute noch. Diesen Weg ist er bis zum bitteren Ende gegangen. Sterbend betete er noch für seine Feinde: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34). Mitten im Leid, blutend aus vielen Wunden um Vergebung bitten für die, die dieses Leid zugefügt haben, das kann nur einer tun, der in Frieden mit sich selbst und im Frieden mit Gott lebt.

Zeichen der Hoffnung

Wenn wir aber heute mit unseren grünen Zweigen Jesus, unseren Herrn des Friedens, feiern, dann erinnern wir uns an die Geschichte Gottes mit den Menschen, wo der grüne Zweig bei Noah zum ersten Mal vorkam und neues Leben schenkt. Die grünen Zweige, mit denen Menschen damals und heute Jesus begleiten, sind Zeichen der Hoffnung und des Friedens; Zeichen des Lebens. Von Jesus erhoffen sich die Menschen Frieden und neues, gesundes Leben damals und gegenwärtig mehr denn je. Und darum ist es dennoch recht, dass unsere Palmzweige zu Hause, übers Fernsehen oder unter Ausschluss der Öffentlichkeit in den Pfarren gesegnet werden.

Jesu Weg ist ein Weg des Leidens, des Friedens und der Liebe bis zum Tod, aber es ist auch ein Weg der Liebe und des Lebens für uns alle. In der Auferstehung hat Gott bestätigt, dass der Weg Jesu, der Weg des Friedens, zum Leben führt, nicht der Weg von Gewalt, Brutalität und Hass. Die Liebe ist stärker als der Tod. Heuer am Palmsonntag ehren wir Jesus abermals als unseren König des Friedens mit grünen Zweigen. Liebe Leserinnen, liebe Leser, ich lade Sie alle ein, wo Sie auch sind und leben, das mit Freude und innerem Herzen zu tun, wenn Sie zu Hause beten und diesen Tag feiern.

Wer den Weg des Friedens geht, wagt immer den ersten Schritt zur Versöhnung, pocht nicht auf die eigenen Rechte und verurteilt die anderen nicht, sondern setzt sich ein für das Leben der Menschen, wie das Menschen gegenwärtig tun, wenn sie mithelfen und alles tun, damit sich die Corona Pandemie nicht weiter ausbreitet.

Ohne Angst auf Ostern zu

Wir alle leben beschenkt von der Liebe Gottes und seinem Frieden. Von ihm bestärkt, lade ich Sie ein, offenen Herzens und ohne Angst auf Ostern zuzugehen und dabei die vielen Kranken in Ihren Gedanken und Gebeten nicht zu vergessen. Jetzt schon österlich bereitet, wünsche ich Ihnen eine gute Feier der Karwoche und Gottes belebenden Segen in den Tagen von Ostern! Tragen wir dazu bei, dass unser aller Leben nach der Corona-Krise bald auf einen neuen, lebendigen grünen Zweig kommt!

Reinhold Stangl, Regionaldechant des Hausruckviertels, Dechant des Dekanates Schörfling,
Pfarrer von Gampern und Pfarrprovisor von Seewalchen

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