Weiterbildung
Trend zum zweiten Job
Gottfried Englbrecht-Dießlbacher vom BZL weiß, welche Aus- und Weiterbildungen derzeit gefragt sind.
LENZING (rab). "Inzwischen ist es normal, dass man einen zweiten oder dritten Beruf erlernt", sagt Gottfried Englbrecht-Dießlbacher, Ausbildungsleiter im Bildungszentrum Lenzing (BZL). "Früher blieben die Leute von der Lehre bis zur Pension im selben Beruf und es war eher verpönt, wenn man viele verschiedene Jobs hatte. Heute lernen die Leute einen Beruf und wenn sie nach zehn Jahren etwas anderes machen möchten, lernen sie noch einen zweiten oder dritten."
Immer mehr Erwachsenenkurse
Bei der Auswahl des Lehrberufes spielen sowohl die Anforderungen der Firmen wie auch die persönlichen Interessen eine Rolle. "Früher hatten wir zwei Erwachsenenkurse im Jahr, heute sind es 16", so Englbrecht-Dießlbacher. Damit absolvieren jedes Jahr mehr als 200 Kursteilnehmer eine Lehre am zweiten Bildungsweg im BZL. Auch Kurse mit öffentlichem Abschluss für Stapler- und Kranführer sowie Dampfkesselwärter seien sowohl von Firmen als auch von Privatpersonen sehr gefragt.
Ausbildung für jede Führungsebene
Ein weiteres Thema, dass immer wichtiger werde, sei die persönliche Weiterentwicklung von Führungskräften. "Die Bandbreite reicht von Meistern über die mittlere Führungsebene bis hin zu den Firmenchefs", berichtet der Ausbildungsleiter. Weil jede dieser Zielgruppen andere Anforderungen habe, biete das BZL spezifische Kurse für alle Führungsebenen an.
Meister brauchen Führungsqualität
"Ein Meister hat oft 50 Leute zu führen, während ein Firmenchef oft nur eine Handvoll Mitarbeiter direkt unter sich hat", erklärt Englbrecht-Dießlbacher den Unterschied. Zudem gebe es in vielen Firmen derzeit ein Umdenken bei der Auswahl der Führungskräfte: "Früher wurde der beste Facharbeiter zum Meister befördert. Heute wissen aber schon viele, dass sie dadurch nicht zwingend die beste Führungskraft bekommen und stattdessen den besten Arbeiter verlieren."
Begleitung verbessert Zusammenarbeit
Begleitung von außen sei gefragt, wenn es um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen gehe. "An den Schnittstellen gibt es oft Probleme", weiß der Ausbildungsleiter. "Dabei reicht es oft, wenn man mit den Leuten redet, sie fragt, welche Themen an ihnen nagen und diese gemeinsam aufarbeitet."
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