Schwemmholz: "Die Natur ist Künstler"
Karl Mayer arrangiert Fundstücke zu Skulpturen und stellt diese im öffentlichen Raum aus.
LENZING (rab). Wer an der Ager zwischen Lenzing und Schörfling entlangspaziert, hat sie wahrscheinlich schon bemerkt: Jene Schwemmholzskulpturen, die Karl Mayer im Wasser entlang des Weges platziert hat. "Das Spannende dabei ist: Jeder sieht darin etwas anderes", sagt der Lenzinger über seine Werke, die die Namen "Sonnengruß" und "Kranichtanz" tragen. Vor allem bei letzterer Skulptur reichen die Interpretationen von einem Tango tanzenden Liebespaar über zwei Wasservögel bis hin zu einem Frosch, berichtet der pensionierte Firmenkundenbetreuer einer Bank.
Seine Leidenschaft ist es, Schwemmholz zu sammeln und zu platzieren. "Begonnen hat alles mit einem Stück Holz, das ich vor zwei Jahren am Mondsee gefunden und mitgenommen habe, weil mich die Farbe fasziniert hat", erzählt Mayer. "Je länger ich es zu Hause angesehen habe, desto mehr habe ich das erste Tier darin gesehen." Seither arrangiert er seine Fundstücke so, dass auch andere Menschen die Tiere darin sehen.
Eine Bearbeitung ist jedoch tabu für ihn: "Ich ergänze die Stücke höchstens durch Steine oder Muscheln, damit man sieht, wo die Augen des Tieres sind." Deshalb sieht er sich auch nicht als Künstler, denn: "Der Künstler ist die Natur, ich habe nur das Auge dafür." Mayer ist in Oberachmann geboren und aufgewachsen. "In meiner Kindheit haben wir immer an der Ager gespielt und auch Hütten gebaut." Deshalb war es dem Lenzinger auch ein großes Anliegen, seine Skulpturen hier zu platzieren. "Meine Skulpturen sollen nur dort stehen, wo sie wirken", betont Mayer. Mehr Informationen zu seiner Kunst unter www.schwemmholzkunst-attersee.at.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.