Integration ist Zukunft
Bei der zweiten Regionalkonferenz in Vöcklabruck ging es um künftige Herausforderungen.
VÖCKLABRUCK (rab, csw). "Weiter geht's mit dem Integrationsmarathon!" war das Motto der zweiten Regionalkonferenz für freiwillig Engagierte und geflüchtete Menschen, die am vergangenen Samstag im Offenen Kulturhaus Vöcklabruck stattfand. Rund 200 Personen nahmen teil und lernten in Workshops von- und miteinander. Darunter war auch Landesrat Rudi Anschober. Er eröffnete die Veranstaltung, die von "ZusammenHelfen in OÖ" organisiert wurde.
Bildung im Integrationsjahr
Sefa Yetkin, der Migrationsbeauftragte des AMS OÖ, informierte über das verpflichtende Integrationsjahr für Asylberechtigte, das nun auch für einen Teil der syrischen Asylwerber ermöglicht wird. Dabei absolvieren die Teilnehmer mehrere Module, darunter Deutschkurse, Qualifizierungsmaßnahmen, Wertekurse und Bewerbungstrainings sowie ein Praktikum bei einer Zivildienstorganisation. "Leider gibt es noch viel zu wenige dieser Praktikumsplätze", bedauert Yetkin. Zudem gebe es keinen Rechtsanspruch auf das Integrationsjahr.
"Geld allein baut ein Land nicht auf, es ist Humankapital, das Resilienz schafft." – Petra Ramsauer
Dass Qualifizierung entscheidend sei, betonte auch Journalistin Petra Ramsauer. In ihrem Vortrag über die aktuelle Situation in Syrien, Afghanistan und im Irak zitierte sie eine Studie der Universität Yale. Diese zeigt am Beispiel Afghanistan, dass Ausbildung am ehesten gegen Radikalisierung wirkt. "Geld allein baut ein Land nicht auf, Waffen allein schützen ein Land nicht, es ist Humankapital, das Resilienz schafft", so Ramsauer.
Kautionsbörse für Wohnungssuchende
Zum Abschluss stand eine Fragerunde mit Landesrat Rudi Anschober am Programm, bei der aktuelle Themen im Vordergrund standen. Gute Neuigkeit für alle, die Bedarf haben: Ab September wird eine Kautionsbörse mit einem Vorfinanzierungsmodell angeboten. Als Erfolgsmodell bezeichnete Anschober die Agentur Vöckla-Ager, eine Plattform zur Vermittlung leistbarer Wohnungen. "Derzeit gibt es viele nicht nachvollziehbare Bescheide", machte Anschober auf ein aktuelles Problem aufmerksam. 43 Prozent der Negativbescheide werden in zweiter Instanz korrigiert.
Nichts Neues bei Deutschkursen
"Die Integrationsleistung soll viel stärker im Verfahren bewertet werden – im positiven wie negativen Sinn", fordert Anschober. Nichts Neues gibt es bei den Deutschkursen für Asylwerber, die derzeit ausgesetzt sind, da der Vertrag mit dem Bund Ende 2017 ausgelaufen ist. Das Budget auf Landesebene ist gesichert, es fehlt nur noch die Zustimmung der Bundesregierung.
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