Mit Wildwarnern sinkt Unfallrisiko

Auf 480 Straßenkilometern, davon knapp 68 im Bezirk Vöcklabruck, sind in OÖ bereits Wildwarngeräte angebracht. | Foto: Land OÖ
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BEZIRK. BEZIRK (ju). In der Brunftzeit und vor allem wenn die Tage wieder kürzer werden, steigt die Gefahr des Zusammentreffens von Autofahrern und Wildtieren stark an. Zudem fällt die Hauptverkehrszeit in die Dämmerung oder Dunkelheit, wo viele Tiere besonders aktiv und die Sichtverhältnisse meist schwierig einzuschätzen sind. Mit dem Abernten der Maisfelder verlieren die Wildtiere ihren sicheren, gewohnten Einstand und sind auf der Suche nach neuen Lebensräumen. "Durch das Anbringen von Wildwarnern konnte die Anzahl an Unfällen bereits stark reduziert werden", sagt der Landesrat für Infrastruktur, Günther Steinkellner. So registrierten die Weidmänner im Jagdjahr 2016/17 um 2.522 Wildunfälle weniger als im Jahr zuvor. "Das entspricht einem Rückgang um durchschnittlich 75 Prozent. Seit dem Beginn des Projektes im Jahr 2010 konnten durch die Wildwarner mehr als 10.000 Wildunfälle vermieden werden", betont Steinkellner.

2.592 Warner im Bezirk

Mittlerweile sind an 480 Kilometern Landesstraßen in 15 Bezirken 22.349 Wildwarner angebracht. Mit 34 liegen die meisten der insgesamt 295 oö. Streckenabschnitte im Bezirk Vöcklabruck. Auf knapp 68 Kilometern gibt es hier 2.592 Wildwarngeräte. "Wir haben erst kürzlich wieder vier Kilometer in meiner Heimatgemeinde Manning mit Wildwarnern bestückt", sagt Landesjägermeister Sepp Brandmayr. "Es ist ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt zum Schutz der Verkehrsteilnehmer und des Wildes. Wenn wir die Wildunfälle um die Hälfte reduzieren könnten, haben wir für alle etwas Gutes getan. In gewissen Gebieten gibt es bereits einen deutlichen Rückgang", so der Landesjägermeister. Sicherheit hat auch ihren Preis: Wildwarner für einen Straßenkilometer kosten rund 4.000 Euro.
Die Warngeräte werden auf den Leitpflöcken entlang der Landesstraßen montiert. Optische Wildwarner reflektieren einen Teil des Scheinwerferlichtes der Autos in die Landschaft. Das Wild wird so vom Überqueren der Straße abgehalten. Die akustischen Wildwarner machen die Tiere durch ein Tonsignal auf den nahenden Verkehr aufmerksam. Ein großer Vorteil dieser Geräte: Der Wildwechsel wird dadurch nicht gänzlich unterbunden, da sie erst beim Herannahen eines Autos ihre optischen oder akustischen Signale aussenden.

30 Kilometer pro Jahr

In Oberösterreich sollen pro Jahr 30 "Wildwarn-Kilometer" dazukommen. Allein heuer werden 126.000 Euro in Warngeräte investiert. Die Kosten werden zum größten Teil vom Land OÖ (50 Prozent) und von Versicherungsunternehmen (40 Prozent) getragen. Der Anteil der Jägerschaft beträgt zehn Prozent.

Zur Sache

Durch Brunftzeit sowie kürzere Tage in den kommenden Monaten steigt das Risiko von Wildunfällen auf den heimischen Straßen. Hier einige Ratschläge für richtiges Verhalten:
Was tun, um Kollisionen zu vermeiden?
– Warnzeichen „Achtung Wildwechsel!“ beachten;
– Tempo reduzieren, vorausschauend und stets bremsbereit fahren;
– ausreichend Abstand zum Vorderfahrzeug einhalten.
Springt Wild auf die Straße:
– Gas wegnehmen;
– abblenden;
– hupen (Hupe mehrmals kurz betätigen, nicht dauerhupen);
– abbremsen, wenn es die Verkehrssituation zulässt (riskante Ausweichmanöver oder abrupte Vollbremsungen vermeiden).
Kommt es zur Kollision:
– Unfallstelle absichern, gegebenenfalls Verletzte versorgen und in jedem Fall die Polizei verständigen.

Auf 480 Straßenkilometern, davon knapp 68 im Bezirk Vöcklabruck, sind in OÖ bereits Wildwarngeräte angebracht. | Foto: Land OÖ
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