Muhammad Murad
Der Syrer Muhammad Murad möchte fast zwei Jahre nach seiner Flucht wieder arbeiten.
LENZING (rab). "Ich weiß jetzt, wie es den Afrikanern geht, die den ganzen Tag auf der Straße herumsitzen", sagt Muhammad Murad. Der Syrer lebt in einer Flüchtlingsunterkunft in Lenzing und wartet seit einem Jahr und neun Monaten auf seinen Asylbescheid. "Wenn man vier oder fünf Jahre wartet, kann man sich zu nichts mehr motivieren." Der richtige Zeitraum wäre seiner Meinung nach ein halbes Jahr bis ein Jahr: "Dann hat man auch genügend Zeit, um die Sprache zu lernen."
Bewerbungen abgelehnt
Damit hat auch Murad bisher seine Zeit verbracht. Zudem dolmetschte er für andere Flüchtlinge bei Behördengängen und Facharztbesuchen. Nun möchte er endlich wieder arbeiten. "Ich habe keine Lust mehr, weiter Deutsch zu lernen", so Murad. Nach mehreren Deutschkursen, die er mit Unterstützung der Volkshilfe besuchen konnte, spricht er der die Sprache bereits fließend. Zudem ließ er sich seine Abschlusszeugnisse im Bereich Architektur und Design übersetzen. Nun hat er einige Bewerbungen geschrieben. "Alle Firmen haben abgesagt, weil ich keinen Bescheid habe", erzählt der Syrer. "Dabei möchte ich doch gar kein Geld. Ich würde mich über ein unbezahltes Praktikum schon freuen." Dass er seinen Bescheid bald bekommt, glaubt er nicht mehr: "Beim Interview im November hat man mir gesagt, es dauert bis Februar. Dann hieß es, bis März. Im August sagten sie, es dauert noch bis September."
Arbeiten und helfen
Murads Traum ist es, dass er in seinen alten Beruf zurückkehrt, sobald er einen Asylbescheid hat. Nebenbei möchte er beim Roten Kreuz eine Ausbildung machen, damit er später den Menschen in seiner Heimat helfen kann.
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