Quecksilber: „Alles nur Panikmache“

Die Quecksilberwerte der Saiblinge sorgten im Oktober vergangenen Jahres für Aufregung rund um den Attersee.. | Foto: Wolfgang Hauer/ ÖBF
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BEZIRK (rab). „Die Organisation Global 2000 verfolgt ihre umweltpolitischen Ziele scheinbar ohne Rücksicht auf uns Fischer“, ärgert sich Hans Lennkh, Obmann des Fischereireviers Attersee, über eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung. Demnach hätten Saiblinge aus dem Attersee die zweithöchste Quecksilberbelastung Österreichs. „Es ist nichts Neues, dass gewisse Fische mit Quecksilber belastet sind, aber dass auch unsere Saiblinge in diesem Ausmaß betroffen sind, hat mich überrascht“, meint Lennkh. Deshalb lasse man nun eigene Proben analysieren.
Der interimistische Leiter des Institutes für Gewässerökologie Hubert Gassner sieht die Ergebnisse weniger dramatisch: „Mit 180 Mikrogramm Quecksilber pro Kilogramm Frischgewicht liegt der getestete Fisch deutlich unter der Obergrenze von 500 Mikrogramm, die für Lebensmittel zugelassen sind.“ Zudem hält Gassner die Untersuchung für fragwürdig: „Wir wissen nicht einmal, ob es ein Seesaibling war, der analysiert wurde. Außerdem testet man üblicherweise mindestens 30 Fische.“ Johannes Wahlmüller von Global 2000 begründet die geringe Stichprobe von fünf Saiblingen damit, dass man für eine größere Stichprobe eine eigene Genehmigung bräuchte. „Wir wollten keinesfalls den Fischern schaden oder vom Genuss heimischer Fische abraten“, betont Wahlmüller, der selbst vom Untersuchungsergebnis überrascht war. Welche Saiblingart getestet wurde, konnte er nicht beantworten.

Quecksilber lagert im Fett

Die vergleichsweise hohe Belastung der Saiblinge aus dem Attersee führt Gassner vor allem auf die Gattung zurück. „Der Saibling hat einen hohen Fettgehalt und wächst langsam, so hat er viel Zeit, das Quecksilber aufzunehmen“, so der Gewässerökologe. „Im Attersee ist nicht mehr oder weniger Quecksilber als in anderen Seen.“ Da das Quecksilber in der Luft Tausende Kilometer weit transportiert wird, nimmt Wahlmüller EU-Politiker in die Pflicht: „Die Belastung lässt sich durch ein EU-Klimapaket reduzieren.“

Heinz Hackl warnt vor Verharmlosung

Der Nationalratsabgeordnete Heinz Hackl (FPÖ) warnt davor, die Aufregung als „Alarmismus“ abzutun: „Quecksilber im Essen ist keine Kleinigkeit. Ich bin nicht immer auf der Seite von Global 2000. Aber wer Schwermetalle verharmlost, disqualifiziert sich.“

Zur Sache

Global 2000 hat acht Proben aus sieben Gewässern auf den Quecksilbergehalt getestet.
Am stärksten belastet waren die Aitel aus der Donau mit 0,19 Milligramm pro Kilogramm Frischgewicht und der Saibling aus dem Attersee mit 0,18 Milligramm.
Die Umweltqualitätsnorm der Europäischen Union liegt bei 0,02 Milligramm pro Kilogramm Frischgewicht.
Der Höchstgehalt an Quecksilber bei Fischen die als Lebensmittel dienen, liegt laut EU-Verordnung bei 0,5 Milligramm pro Kilogramm Frischgewicht.

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