Wohnen am See – gefragt und teuer
Für Baugrundstücke direkt an den Seen werden bis zu 4.500 Euro pro Quadratmeter hingeblättert.
BEZIRK. Für ein Baugrundstück in normaler Wohnlage sind im Bezirk Vöcklabruck durchschnittlich 78 Euro zu bezahlen. 201 Euro sind es laut dem jüngsten WKO-Immobilienpreisspiegel in sehr guter Wohnlage. Und wer es noch ein bisschen exklusiver haben möchte, der blättert schon mal bis zu 4.500 Euro für ein Grundstück direkt am Attersee oder Mondsee hin. Bei Wohnungen liegen die Preise in dieser Lage zwischen 10.000 und 16.000 Euro für den Quadratmeter Wohnfläche. Die Nachfrage nach hochpreisigen Immobilien an den heimischen Seen sei ungebrochen, weiß Wolf-Teja Steinleithner, Geschäftsführer der "OCS Bauprojektierungs und Vertriebs GmbH" mit Sitz in Mondsee und Attersee.
Günstigeres Hinterland mit Seeblick
"Im Hinterland, bei Grundstücken mit Seeblick, gibt es am Attersee noch leichte Steigerungen", sagt Steinleithner. In diesem Bereich habe man den Zenit erreicht. Von Schnäppchen kann aber auch in der zweiten Reihe nicht die Rede sein: Für den Quadratmeter in der Wohnung muss man noch immer mit 4.000 bis 5.000 Euro rechnen, zwischen 250 und 450 Euro liegt der Preis für Baugrundstücke. Am Mondsee sind es laut dem Immobilien-experten 4.500 bis 5.800 Euro bei Wohnungen sowie 600 bis 800 Euro für den Quadratmeter Baugrundstück. Der Zuzug von Salzburgern ins Mondseeland hält laut Steinleithner weiter an.
Junge haben es schwer
Die hohen Quadratmeterpreise in den Seegemeinden würden es jungen Familien jedoch schwer machen, sich in ihrem Heimatort niederzulassen und Eigentum zu schaffen. "Eine wichtige Rolle kommt daher den gemeinnützigen Wohnbauträgern und dem sozialen Wohnbau zu", betont Steinleithner. Aber auch die Kommunalpolitik sei gefordert, indem sie günstiges Bauland schaffe und für entsprechende Widmungen sorge. Nur so könne man verhindern, dass die jungen Leute abwandern.
Wohnkostenanteil im Bezirk hoch
Nicht weniger als 32 Prozent des Haushaltseinkommens gehen in Vöcklabruck fürs Wohnen auf. Laut einer Statistik von Immobilien-Scout24 führt der Bezirk damit die "Hitliste" in Oberösterreich an. Dahinter folgen die Nachbarbezirke Wels-Land und Gmunden mit je 31 Prozent. Mit dem Erschwinglichkeitsindex hat ImmobilienScout24 das Verhältnis der regionalen Kaufkraft pro Haushalt und der Wohnkosten in allen oö. Bezirken analysiert. Am geringsten ist der Anteil, der fürs Wohnen ausgegeben wird, in Schärding (19 Prozent).
Durchschnittlich müssen die Oberösterreicher dafür 27 Prozent des Nettoeinkommens aufwenden. Damit liegt unser Bundesland an drittletzter Stelle. Am kostspieligsten ist das Wohnen für die Tiroler (42 Prozent), während die Steirer mit 23 Prozent des Haushaltseinkommens am unteren Ende der Skala liegen.
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