Wanderung zu den verlassenen Dörfern im Kanaltal
Zu den verlassenen Dörfern im Kanaltal.
Seit dem Erdbeben im Jahr 1976 bestehen die Dörfer Moggessa di Qua, Moggessa di La und Stavoli überwiegend aus Ruinen. Diese ehemaligen Bauerndörfer im Kanaltal in den Karnischen Alpen sind nur über alte Maultierpfade zu erreichen. Bei dieser Wanderung ist man auf Selbstverpflegung angewiesen. In allen drei Orten gibt es Brunnen an denen man Trinkwasservorräte auffüllen kann.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei der Abtei „Sankt Gallo“ in Moggio di Sopra, ein Ortsteil von Moggio Udinese. Unmittelbar nach Überquerung der „Hauptstraße“ biegt man nach links ab und wandert noch innerhalb des Ortes bergab. Bei den letzten Häusern beginnt der Anstieg zu den verlassenen Dörfern. Zunächst ist der Weg noch asphaltiert, geht aber weiter oben in einen steilen, schmalen Pfad über bei dem noch die Reste des gepflasterten Maultierpfades zu erkennen sind. Tief unten ist das tosen des Rio di Palis-Baches zu hören, der die Wanderer bis Moggessa di Qua begleitet. Nach einer guten dreiviertel Stunde Anstieg wird auf einem Bergrücken eine Kapelle erreicht. Von nun an führt der Weg entlang der Vorberge der Karnischen Alpen, über zahlreiche Schluchten und Gräben. Am Wegesrand sind immer wieder Kreuze zu finden, die auf eine Nutzung als Pilgerweg hindeuten. Nach etwa 1 ½ Stunden ist das erste Ziel, Moggessa di Qua erreicht. Der Ortsname bedeutet so viel wie „Klein Mossach diesseits“. In den auf engsten Raum sehenden Bauernhäusern lebten bis zum verheerenden Erdbeben etwa 200 Personen. Die Häuser sind von der Grundfläche sehr klein aber bis zu 4 Stockwerke hoch. Einige der Häuser wurden von den Nachfahren der Vorbesitzer restauriert und als Ferienwohnungen genutzt; in absoluter Ruhe. Ähnlich ist die Situation im Nachbarort Moggessa di La, „Klein Mossach jenseits“ den man nach einer weiteren halben Stunde wandern erreicht. Dort befindet sich die Kirche der beiden Orte.
Um zu dem dritten zerstörten Dorf – Stavoli – zu gelangen, geht der Weg zunächst einmal steil hinab in die Schlucht des Molin-Baches (Mühlbach). In dieser Schlucht befanden sich eine Mühle und eine Brücke, die bei dem Erdbeben zerstört und nicht wieder aufgebaut wurden. So sind die Wanderer gezwungen sich einen eigenen „Weg“ durch den Bach zu suchen. Der anschließende Anstieg nach Stavoli fordert nochmal alle Kräfte. Hier bietet sich das gleiche Bild wie in den beiden vorherigen Dörfern; enge Gässchen zwischen den Ruinen.
Für den Abstieg - entlang des Mühlbaches - nach Moggio di Sopra darf man 1 ½ Stunden einrechnen.
Die rund 6 stündige Rundwanderung über alte Kulturwege gilt als eine der „schönsten und außergewöhnlichsten Tageswanderungen“ in Friaul.
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