Biologische Imkerei
Jürgen Kordesch ist Bio-Imker aus Überzeugung
Jürgen Kordesch ist Bio-Imker aus Überzeugung. Das Wohl der Insekten liegt ihm am Herzen.
SCHÖNDORF. Jürgen Kordesch hat sich vor rund 14 Jahren der Imkerei verschrieben. Heute ist der Schöndorfer überzeugter Bio-Imker und nennt 170 Völker sein Eigen.
170 Bienenvölker
"Ich habe klein angefangen. Im Laufe der Jahre sind dann immer mehr Völker dazugekommen", erinnert sich Kordesch. Derzeit hat er 170 Bienenvölker, die je nach Jahreszeit entweder auf seinem Hof oder auf der Saualm eine Heimat finden. "Auf der Alm sind die Bedingungen für den Bio-Honig natürlich noch mal besser als auf meinem Hof. Da man den Bienen nicht verbieten kann gespritzte Blumen zu besuchen, ist die Standortwahl bei der Bio-Imkerei ein wichtiger Faktor", erklärt Kordesch.
Das Wohl der Insekten
Für die Bio-Imkerei hat sich der Imker und Landwirt entschieden, da ihm das Wohl der Insekten besonders am Herzen liegt: "Das ist eine grundsätzliche Einstellung. Immer wieder wird gespritzt, um Schädlinge zu beseitigen. Dass man damit aber auch andere Insekten vernichtet, daran denkt der Großteil der Menschen leider nicht." Natürlich müssen auch Bio-Imker die gefährliche Varroamilbe bekämpfen, das geschieht aber ohne den Einsatz von synthetischen Pestiziden. "Wir benutzen nur organische Säuren wie Ameisensäure und Oxalsäure, ätherische Öle und biotechnische Maßnahmen. So wird auch verhindert, dass wiederum Schadstoffe in das Wachs gelangen."
Regelmäßige Kontrollen
Eine der Hauptvoraussetzungen für die Bio-Bienenhaltung ist ein rückstandsloses Bienenwachs und dessen regelmäßige Kontrolle. "Bio-Imker verwenden daher fast nur eigenes Wachs und achten besonders auf einen sorgsamen Umgang damit", so der Imker. Immer wieder taucht auch die Frage auf, warum Bienenvölker im Winter mit Zucker gefüttert werden, anstatt ihnen den Honig zu belassen. Dies liegt an der Vegetation, die die Futtergrundlage der Bienen ist, sich in den letzten Jahrzehnten aber stark verändert hat. "Durch die intensive Bewirtschaftung der Acker- und Grünlandflächen sind viele für die Insekten wichtige Blütenpflanzen stark zurückgedrängt worden. Dadurch hat sich das Nahrungsspektrum der Bienen geändert." Es gibt weniger Blütenhonige und mehr Waldhonige. Dieser ist für die Bienen, gerade im Winter, schwer verdaulich. Daher entnehmen die Imker den Waldhonig aus den Völkern und ersetzen diesen durch leicht verdauliches Zuckerwasser. Auf die Einhaltung der Richtlinien wird jeder Bio-Imker einmal pro Jahr überprüft. "Wir Bio-Imker machen das für die Natur. Wenn es der Natur und den Bienen gut geht, geht es uns auch gut."
ZUR SACHE:
Allgemeine Grundsätze der biologischen Bienenhaltung:
• Umstellung auf biologische Betriebsweise
• Bienengemäße Haltungspraktiken
• Geeigneter Standort
• Fütterung nur mit biologischem Bienenfutter
• Bekämpfung von Krankheiten nur mit zugelassenen Wirkstoffen
• Kontrolle auf mögliche Rückstände im Wachs
• Bienenstöcke aus natürlichen Materialien
• Desinfektion und Säuberung nur mit zugelassenen Wirkstoffen
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.