100 Jahre Republik Österreich
Schicksalstage im Bezirk Völkermarkt
35 Hektar wurden 1998 in Trögern ein Raub der Flammen.
TRÖGERN. In unserer Serie "100 Jahre Republik Österreich" geht es diesmal um Schicksalstage in unserem Bezirk, von denen es einige gibt. Man denke nur an den Bombenanschlag im Völkermarkter Rathaus vom 18. September 1979, bei dem bis heute viele Fragen ungeklärt sind oder in jüngster Vergangenheit die Folgen von Sturm Yves, der in der Nacht von 11. auf den 12. Dezember 2017 über den Bezirk hinwegfegte. Einer dieser Schicksalstage, den sich die WOCHE genauer angesehen hat, war der Waldbrand in Trögern im Jahr 1998, der bis dato zu einem der größten Waldbrände in Kärnten zählt. Die WOCHE hat mit dem damaligen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Bad Eisenkappel Helmut Malle über diesen schwierigen Einsatz gesprochen.
Brand nach Blitzschlag
"Am 12. Mai um 20 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Bad Eisenkappel zum Einsatz nach Trögern alarmiert", erinnert sich Helmut Malle. Nach einem Blitzschlag in eine Schwarzkiefer hatte sich der Brand wegen der herrschenden Trockenheit schnell ausgebreitet. "In stockfinsterer Nacht sind wir in Trögern angekommen. Der Kessel am sogenannten Elferkopf stand in Vollbrand. Die Steine waren glühend rot vom Feuer. Der Anblick war wirklich gewaltig. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen." Beim Eintreffen der Feuerwehr standen bereits rund drei Hektar Wald in Brand.
14 Kilometer Leitungen
Rund 1.000 Menschen standen bei diesem Waldbrand, der eine Woche angedauert hat, im Einsatz. 14 Kilometer Schlauchleitungen wurden im Rahmen der Löscharbeiten verlegt. "Um den Brand zu bekämpfen, wurde 1,5 Millionen Liter Wasser gepumpt. Fünf Hubschrauber des Bundesheeres und zwei Flächenflugzeuge standen im Einsatz."
Abwechselnd im Einsatz
Auch alle Feuerwehren des Bezirkes Völkermarkt waren damals im Einsatz. "Wir haben uns natürlich immer abgewechselt, damit sich die Kameraden zwischendurch auch von diesem anstrengenden Löscheinsatz erholen konnten." 35 Hektar Wald wurden ein Raub der Flammen. "Dieser Waldbrand hat die Gemeinde Eisenkappel-Vellach rund zwei Millionen Schilling gekostet." Für Malle, der von 1997 bis 2014 Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Eisenkappel war, war dieser Einsatz einer der schwierigsten und forderndsten in seiner gesamten Zeit als Kommandant. "Ich war damals erst seit einem Jahr Kommandant. Das war wirklich ein gravierendes Ereignis, das uns alle sehr gefordert hat."
Mehr über unsere Serie "100 Jahre Republik" erfahren Sie auf unserer Themenseite!
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