SCHÜTZENSWERTE WÜRFELNATTERN
Die Würfelnatter zählt europaweit zu den "streng zu schützenden Tierarten“. In Österreich gilt die Würfelnatter als stark gefährdet und ist in Kärnten durch die Tierartenschutzverordnung ganzjährig vollständig geschützt.
Die geschützen Tiere dürfen auf keinen Fall gefangen und sollen auch nicht angegriffen werden. Das wird auch bei der Zählung berücksichtigt.
Generell git: Schlangen nur beobachten, in Ruhe lassen und niemals fangen! Einzige Ausnahme: Wenn Tiere z.B. auf der Fahrbahn kriechen, sollen sie vorsichtige auf die sichere Seite getragen werden.
Frau Mag. Karina Smole-Wiener von der arge NATURSCHUTZ hat eine Sonderbewilligung, dass sie zu Forschungszwecken die Tiere auch anfassen darf.
In der Empfehlung Nr. 27 des Europarates zur Berner Konvention wurde Kärnten aufgefordert, Schutzmaßnahmen für diese bedrohte Tierart zu ergreifen.
Unter anderem wurde dafür beim Bootshafen Völkermarkt im August 2013 eine Absicherung am Rand der Gemeindestraße errichtet. In der Nähe ihres Unterschlupfes nützen die Schlangen besonders gerne den sonnigen Straßenrand, um sich aufzuwärmen. Leider wurden wiederholt Jungtiere überfahren. Um dieses Risiko einzudämmen wurde zum Schutz der gefährdeten Reptilien von der Stadtgemeinde Völkermarkt im August 2013 eine behelfsmäßige Absperrung aus Schaltafeln errichtet. Dadurch ist der Straßenrand von den Autos nicht mehr befahrbar. Gleichzeitig hält diese künstliche Barriere einen Großteil der Schlangen davon ab, sich auf der Straßenfahrbahn zu sonnen.
Über Initiative des Völkermarkter Michael Grilz konnten zwei jugendliche Ruderinnen, Victoria Petschnig,AlpenAdriaGymnasium Völkermarkt und Johanna Kristof,HTL Lastenstraße und die Aufsichtsfischerin Margith Wank dafür gewonnen werden , dass sie im Bereich des Ruderzentrums und entlang der Stauseebucht öfters das Ufer abgehen und dabei die schützenswerten Würfelnattern zählen werden.
Von Frau Mag. Karina Smole-Wiener von der Arge NATURSCHUTZ , ( http://www.arge-naturschutz.at/impressum/ ) bekamen sie Verhaltenstipps für den Umgang mit den scheuen Reptilien. Sie stellte ihnen auch Formblätter für die genauen Aufzeichnungen zur Verfügung.
Karina Smole-Wiener: „Es ist für Völkermarkt wirklich ein Glücksfall, dass diese seltene, ungiftige Nattern Art hier eine Brutstätte gefunden hat. Zu überlegen wären auch weitere Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel die Erweiterung der Schutzwand bis zur Bacheinmündung. Dies wäre mit einem geringen Aufwand durchaus realisierbar und würde auch die Ausübung des Ruder- und des Angelsportes in keiner Weise beeinträchtigen. Durch den Bach hätten die Reptilien die Möglichkeit, sich vor dem Winter, in den nahegelegenen Böschungswald zu verkriechen und so die kalte Jahreszeit zu überstehen“.
Weitere Informationen über dieses wirklich schützenswerte und in Österreich stark gefährdete Reptil unter:
http://www.arge-naturschutz.at/projekte/tiere/wuerfelnatter/
(Fotos: Michael Grilz, Margith u. Franz Wank)
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