Verkehrsberuhigung in Mittlern
Bei einer Informationsveranstaltung wurde ein Konzept für die Verkehrsberuhigung des Mittlerner Ortsgebiets vorgestellt.
EBERNDORF. Das Thema der Verkehrsberuhigung von Mittlern stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung am Donnerstag im Gasthaus Suschnig. In Anwesenheit des Eberndorfer Bürgermeisters Gottfried Wedenig stellten sich Volker Bidmon, Leiter der Abteilung 9–Straßen und Brücken des Amts der Kärntner Landeregierung und Gerald Zikulnig, Leiter des Straßenbauamtes Wolfsberg, der Bevölkerung um mögliche Maßnahmen zu diskutieren.
Nötige Verkehrsberuhigung
Eine vom Land in Auftrag gegebene Verkehrsanalyse ergab, dass 15 Prozent der Fahrzeuglenker mit mehr als 65 km/h durch Mittlern eilen. Desweiteren ergab die Erhebung, dass im Mittel von Montag bis Samstag 5300 Fahrzeuge, darunter etwa 300 LKWs, durch den Ort fahren. Bidmon: „Im Straßenbau gibt es nicht die beste Lösung – dem einen passt es, dem anderen nicht. Wir haben ein paar Ideen, mit denen wir die Sicherheit im Ortsgebiet verbessern können, die wir präsentieren wollen.“ Das für die Konzepterarbeitung von der Abteilung 9 beauftragte Büro CCE Ziviltechniker GmbH in Klagenfurt wurde durch Josef Wolfahrt vertreten, der sieben mögliche verkehrsberuhigende Maßnahmen für das Mittlerner Ortsgebiet präsentiert, die flächig im ganzen Ortsgebiet verteilt sein sollen (siehe Zur Sache).
Hitzige Diskussion
Bürgermeister Wedenig, als oberster Vertreter der Gemeinde Eberndorf, blieb in der anschließenden Diskussion auffällig einsilbig und überließ es Bidmon mit der Bevölkerung zu sprechen. Einige wenige anwesende Bürger taten ihren Unmut besonders laut kund, wodurch die Diskussion kaum geordnet ablaufen konnte und wohl nur mit der Bezeichnung fehlende Gesprächskultur beschrieben werden kann. Aufgrund dessen war es im Endeffekt nur möglich eine Teillösung zu vereinbaren: Am Ortsanfang und Ortsende von Mittlern sollen noch in diesem Jahr Fahrbahnteiler errichtet werden, die die Fahrzeuggeschwindigkeit nach bisherigen Erfahrungen um etwa fünf km/h bis sieben km/h reduzieren können.
Umfahrung Mittlern
Auf die Frage einiger Anwesenden warum man sich mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen beschäftigt wenn doch eine Umfahrung der Wunsch der Bevölkerung sei, gab Bidmon zu bedenken, dass auch bei einer möglichen Umfahrung, die erst in Jahren kommen würde, die Anzahl der Fahrzeuge die durch Mittlern fahren noch um die 2000 bis 3000 liegen würde und daher diese Maßnahmen trotz Umfahrung ihre Berechtigung hätten. „Die Diskussion um die Umfahrung wird länger dauern und muss untersucht werden, aber was wir gleich tun können machen wir. Unser Anliegen war es, etwas für die Mittlerner zu machen“, erklärt Bidmon.
Adaptierung & Evaluation
Emotional kritisiert wurde der in diesem Sommer errichtete Kreisverkehr im Mittlerner Ortszentrum. Der Vorwurf, dass die Lärmbelastung sich noch verstärkt habe und er baulich falsch ausgeführt worden sei, wurde mehrmals geäußert. Bidmon: “Wir haben das ehrliche Bemühen etwas zu tun. Wenn der Kreisverkehr nicht funktioniert oder am Ende des Tages nicht gewünscht ist, kommt er wieder weg. Aber ich würde bitten, dass man der Maßnahme Zeit gibt und Erfahrungen sammelt.“ Desweiteren sicherte Bidmon zu die Betonteiler im Zentrum des Kreisverkehrs zu entfernen um LKWs, die aus Richtung Bleiburg kommen, weniger stark abbremsen müssen. In einem halben Jahr wird es einen weiteren Informationsabend geben, bei dem weiter diskutiert wird. „Schauen wir ein halbes Jahr wie sich die Maßnahmen entwickeln und dann treffen wir uns wieder“, sagt Bidmon. Nach diesem Zeitraum soll auch darüber gesprochen werden weitere Punkte aus dem Konzept zu realisieren.
Zur Sache
Gesamtkonzept zur Verkehrsberuhigung:
- Fahrbahnteiler Ortseinfahrt West auf Höhe des Sportplatzes (Richtung Kühnsdorf)
- Fahrbahnteiler auf der Höhe des Gasthaus Rigelnik
- Adaptierung der Kreuzung Mittlerner Straße und Edlinger Straße (Kreisverkehr bereits realisiert)
- Adaptierung der Bushaltestelle Höhe Bahnhofsstraße
Variante 1: Randhaltestelle mit Querungshilfe
Variante 2: Busbucht Richtung Osten (vor ADEG) verlegen
- LED Hinweisschild für Geschwindigkeit auf Höhe Tischlerei WEKO
- Verlegung der Bushaltestelle (Neuwirth) Richtung Osten und Adaptierung als Randhaltestelle
- Fahrbahnteiler Ortseinfahrt Ost auf Höhe der Ortstafel
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