Zehn Jahre Museum Liaunig: Wo Kunstwerke im Mittelpunkt stehen
Das Museum Liaunig in Neuhaus wird heuer zehn Jahre alt. Gefeiert wird mit einer besonderen Ausstellung.
NEUHAUS. "Ich möchte mich ausklinken und nur mehr beim Sammeln aktiv sein", betonte Herbert Liaunig am Beginn der Pressekonferenz zum Zehn-Jahr-Jubiläum des Museums Liaunig vergangene Woche. Doch auch wenn mittlerweile Sohn Peter Liaunig Geschäftsführer ist und Elisabeth Wassertheurer die operative Museumsleitung innehat, wird es immer "sein" Museum bleiben.
101 Künstler
Im Jubiläumsjahr stellte erstmals Kurator Günther Oberhollenzer die Ausstellung zusammen. Er konnte dabei aus rund 4.000 Exponaten, die sich im Depot des Museums befinden, wählen: "Aus diesem Archiv könnte man auch 20 Ausstellungen machen." Die Sammlung von Herbert Liaunig konzentriert sich auf Kunst in Österreich nach 1945/50. Rund 200 Exponate von 101 Künstlern werden in der Jubiliäumsausstellung mit dem Titel "Umrahmung schräg gekippt" (in Anlehnung an ein Werk von Gerhard Frömel) gezeigt. "Darunter einige Werke, die man noch nicht oder nur selten gesehen hat", betont der Kurator. Unter den ausgestellten Künstlern sind etwa Kiki Kogelnik, Wolfgang Hollegha, Hermann Nitsch oder Wolfgang Walkensteiner.
Museum mit Tageslicht
Stolz ist man auf die Freiheit, als privates Museum, das gänzlich ohne Förderungen der öffentlichen Hand auskommt, eine Ausstellungshalle mit Tageslicht bespielen zu können. "Öffentliche Museen haben immer strengere Vorgaben. Während sie mit 300 Lux Beleuchtungsstärke auskommen müssen, haben wir in der Halle 700 Lux", erklärt Peter Liaunig. "Ein Museum ohne Tageslicht ist ein Jammer", betonte auch Museumsexperte Peter Baum, der als Vertrauter von Herbert Liaunig den Aufbau des Museums begleitete.
Dieser unbürokratische Zugang zur Kunst ermöglichte es Kurator Oberhollenzer zum Beispiel, ein Werk aus Papier neben eine der Glasfassaden der Halle zu hängen. In anderen Museen wäre dies ein Ding der Unmöglichkeit. "Wir wissen, was wir tun und würden niemals ein Exponat gefährden. Manche Vorschriften sind aber einfach zu streng", so Peter Liaunig.
Seltene Briefmarken
Neben der Hauptausstellung sind mehrere Sonderausstellungen sowie Installationen von Cornelius Kolig zu sehen. Außerdem zeigt Herbert Liaunig erstmals seine Briefmarkensammlung der österreichischen Monarchie, für die er sich den Experten Ulrich Ferchenbauer ins Boot holte.
Kammermusik im Museum
Im Museum Liaunig finden heuer außerdem im Rahmen der "sonusiade" vier Konzerte statt. Der bekannte Gitarrist Janez Gregorič ist der künstlerische Leiter der "sonusiade", die nach dem großen Erfolg im Vorjahr heuer zum zweiten Mal im Museum Liaunig stattfindet. Den Beginn macht am Sonntag, dem 29. April, um 11 Uhr das Eröffnungskonzert mit niemand Geringerem als der bekannten Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager. Sie wird begleitet von Robert Lehrbaumer am Klavier. Weitere Konzerte finden am 1. Juli, 22. August und 28. Oktober im Museum Liaunig statt. Nähere Infos: www.sonus.at
Zur Sache:
Das Museum Liaunig in Neuhaus/Suha öffnet seine Türen im Jubiläumsjahr am 29. April und hat bis zum 28. Oktober geöffnet.
Öffnungszeiten: jeweils Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
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