Ruden
Gemeinde kämpft um Erhalt der Lippitzbachbrücke
Aus Sicherheitsgründen soll die alte Lippitzbachbrücke in Ruden demnächst abgerissen werden, das gab das Land kürzlich bekannt.
RUDEN. Die alte Lippitzbachbrücke in Ruden soll erhalten bleiben, darin sind sich die Rudener einig. Auch Bürgermeister Rudolf Skorjanz kämpft um den Erhalt der denkmalgeschützten Brücke.
Gesamtsanierung
Seit rund drei Jahren ist die alte Lippitzbachbrücke in Ruden sowohl für Autos als auch für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Der Grund für die Totalsperre: Die Brücke ist schwer baufällig. Da auch der Südanstieg ohne Sanierung mittelfristig gesperrt werden müsste, macht laut dem Land Kärnten nur ein Gesamtsanierungskonzept Sinn, da die Brücke sonst in eine Sackgasse führen würde. Eine derartige Gesamtsanierung würde rund vier Millionen Euro kosten.
An den Kosten beteiligen
Vor zwei Jahren habe es laut Rudens Bürgermeister Rudolf Skorjanz das letzte Gespräch mit dem zuständigen Verkehrslandesrat Martin Gruber vor Ort gegeben, um eine Lösung für eine Sanierung der alten Lippitzbachbrücke samt Sanierung des Südteils der Landesstraße in Richtung Bleiburg zu finden. Gruber erklärte damals, das Land sei bereit, die Straße samt Brücke zu sanieren, wenn sich die Gemeinden Ruden und Bleiburg an den Kosten des Südanstieges beteiligen würden und setzte den Gemeinden bis Ende Dezember 2019 eine Frist. Auf Nachfrage der WOCHE gab das Büro von Landesrat Martin Gruber an, dass die Gemeinde Ruden in dieser Zeit nicht mehr wegen weiterführender Gespräche an das Land Kärnten herangetreten sei. "Da es so zu keinem Gesamtsanierungskonzept kommt, muss die Brücke abgetragen werden, dazu ist das Land Kärnten aus Sicherheitsgründen verpflichtet", heißt es aus dem Büro von Landesrat Gruber.
Sanierung in Angriff nehmen
"Das stimmt so nicht, wir haben uns bemüht, die Sanierung der Brücke voranzutreiben", erklärt Skorjanz und verweist auf einen Gemeinderatsbeschluss vom April des Vorjahres. Darin habe die Gemeinde das Land aufgefordert, die Lippitzbachstraße zwischen Ruden und Rinkenberg wieder als Landesstraße zu deklarieren und die Brücken- und Straßensanierung in Angriff zu nehmen. "Bisher haben wir jedoch keine Antwort erhalten."
Den Abriss abwenden
Dass die Gemeinde die Kosten für die Sanierung der Landesstraße mittragen soll, sieht Skorjanz nicht ein. "Ruden bekommt vom Landesstraßenbaureferat nichts für die Gemeindestraßen dazu. Wir sehen uns außer Stande die Kosten für den Südanstieg zu tragen. Die Erhaltung der Straße würde uns in den finanziellen Ruin treiben." Für den Erhalt der Brücke will Skorjanz weiterhin kämpfen. "Die Brücke ist denkmalgeschützt und ein Wahrzeichen der Gemeinde. Wir hoffen auf ein weiteres Gespräch mit dem Land Kärnten, um den Abriss abzuwenden", so Skorjanz. Unterstützt wird der Bürgermeister bei seinem Vorhaben von einigen Künstlern und Historikern.
Schließung des Bahnhofes
Neben dem Erhalt der alten Lippitzbachbrücke kämpft die Gemeinde auch gegen die Schließung des Bahnhofes in Eis bei Ruden. Wird der Bahnhof im Mai geschlossen, müssen Rudener, die mit dem Zug fahren möchten, zuerst mit dem Bus nach Bleiburg fahren. "Dort können sie dann in den Zug einsteigen. Die Zugstrecke wird aber auch weiterhin durch Eis führen, nur eben ohne Bahnhof. Das heißt, die Rudener müssen zuerst nach Bleiburg fahren, um dann mit dem Zug wieder durch Eis zu fahren. Das wollen die Leute nicht akzeptieren und wehren sich dagegen", erklärt Skorjanz. Aus Sicht der ÖBB sei die Aufrechterhaltung des Bahnhofes oder die Installation einer Haltestelle wegen technischen bzw. baulichen Gründen nicht möglich. Am Dienstag fand um 19 Uhr im Reiterhof Roscher eine Informationsveranstaltung statt. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
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