Sport
Wie steht es im die Nachwuchsarbeit im Sport
Die Corona-Pandemie stellte viele Vereine vor neuen Herausforderungen. Die Statistik Austria hat in einer neuen Erhebung herausgefunden, dass zwischen 2017 und Ende 2020 mehr als ein Viertel der Vereine ihre Mitglieder verloren hat.
VÖLKERMARKT. Das Sportministerium rund um Werner Kogler (Grüne) stellt gemeinsam mit Sport Austria die Initiative „#comebackstronger“, um einen Umschwung einzuläuten. Bis Jahresende ersetzt das Sportministerium neuen Mitgliedern diverser Sportvereine 75 % des Mitgliedsbeitrags, mit höchstens 90 Euro pro Person. Laut der Statistik Austria liegt Kärnten im bundesweiten Vergleich auf dem vorletzten Platz, lediglich in Wien gibt es mehr Abwanderungen bei Sportvereinen.
Lage bei Vereinen
Die Woche hat bei unterschiedlichen Vereinen nachgefragt, wie die momentane Situation ist und sehr unterschiedliche Antworten bekommen. Sebastian Königshofer vom Speedvolleyball Verein Grafenstein, sieht eine sehr positive Entwicklung. „Die Nachwuchsarbeit sieht sehr gut aus. In den Trainingsgruppen von sieben bis 14 wird sehr fleißig trainiert. Aufgrund des Beachvolleyball Trainings im Sommer, welches im Freien stattgefunden hat, konnten wir viel mehr Kinder zum Sport bringen als vorher“.
Mehraufwand
Thorsten Unterberger vom SV Griffen schließt sich den Aussagen der oben genannten an. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Nachwuchs. Von der U7 bis zur U11 gibt es gar kein Problem, erst wenn die Kinder älter werden und die Schule wechseln, ist die Verlockung höher, auch den Verein zu wechseln.“ In Bezug auf die Covid-Pandemie setzte der SV Griffen auf einen höheren Mehraufwand, um als Verein attraktiv zu bleiben. „Wir haben mit dem AC Süd Kärnten (Zusammenschluss der Nachwuchsarbeit von Griffen, Kühnsdorf, Mittlern, Ruden und dem SAK) einen sehr guten Weg gefunden, dem Nachwuchs die besten Möglichkeiten zu bieten. “Es wurde in Kleingruppen zu je vier Kindern trainiert, das ist natürlich auch mit mehr Kosten verbunden, aber der Nachwuchs ist die Zukunft und das leben wir auch so!“ gibt Unterberger zu verstehen.
Probleme bei Sportarten in geschlossenen Räumen
Schwieriger ist die Situation beim Kletterverein Petzen. Reinhard Puckl der Ortsgruppe Naturfreunde Petzen: „Es ist viel retour gegangen, alles, was wir aufgebaut haben, hat sich wirklich durch die Einschränkungen verschlechtert.“ Durch die erschwerte Situation in geschlossenen Räumen und den dazu gekommenen Mehraufwand ist das Feuer ein bisschen ausgebrannt. „Wir machten schon Schnupperkurse und hatten Veranstaltungen, aber es ist alles ins Stocken gekommen“, sagt Puckl. Die Petzentrophie, welche jedes Jahr 300-400 Kletterer, wie noch 2019, aufweisen konnte, wurde abgesagt, damit brach auch ein Aushängeschild und die dazugehörige Werbung zusammen. Als großes Problem sieht Puckl den Wegbruch von Betreuern. Darüberhinaus das strenge Hygienekonzept für Sportarten in geschlossenen Räumen. „Früher kamen Gruppen mit 15 Leuten und alles ging unkompliziert und ohne Problemen. Heute muss der Verein auf alles schauen, Listen führen, Fieber messen usw. Bildet sich ein Cluster, stehen wir als Verein Rede und Antwort, das ist alles nicht so leicht.“, gibt Puckl entgeistert zu.
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