Altes Presshaus wird auf Vordermann gebracht
Adolf Eisner und Sänger des MGV Sittersdorf wollen Kulturgut für die Nachwelt erhalten.
SITTERSDORF (ct). Dass Weinbau in Sittersdorf eine langjährige Tradition hat, das sieht man nicht nur an den vielen Weingärten in der Region, sondern auch am Gemeindewappen, welches als einziges in Kärnten von Weintrauben geziert wird. Um diese Tradition gebührend zu feiern, findet alljährlich im September das Sittersdorfer Weinfest statt. Dieses Jahr wird das Fest am 24. und 25. September bereits zum dreizehnten Mal im Ortskern von Sittersdorf veranstaltet. Dort können die Gäste den bekannten Sittersdorfer Rötel oder andere Weinbauprodukte der Region probieren und das gesellige Beisammensein genießen.
Jahrhundertealte Tradition
Der Weinbau selbst gehört seit Jahrhunderten zum Bild der Gemeinde Sittersdorf. So vermutet man, dass hier die älteste Weinstraße Österreichs verlaufen ist. Die Quellen, die das bezeugen, gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück. „Es handelte sich meist um kleinere Weingärten, die ein paar Hundert Quadratmeter groß waren, alle zusammen wahrscheinlich um die 250 Hektar“, weiß Adolf Eisner zu erzählen, der selbst als Verwalter des Guts Miklautzhof gearbeitet hat. Einige Weinbauern haben diese Tradition bis heute fortgeführt und so ist der Sittersdorfer Wein immer noch sehr beliebt. Auch die Überlieferung, wonach Sittersdorfer Wein an den Hof des spanischen Königs geliefert wurde, um dessen Magenschmerzen zu kurieren, wird in der Gemeinde gerne erzählt.
Kulturgut soll erhalten bleiben
Vielen Sittersdorfern ist es ein Anliegen, dass die Gemeinde ihre Geschichte als Weinbaugebiet weiterhin pflegt. Ein besonderes Projekt stellt hier die Restauration eines alten Presshauses dar, welches sich heute in Besitz der Familie Woschitz befindet. Adolf Eisner versucht, dieses Kulturgut mithilfe der Sänger des MGV Sittersdorf, welche für die Pflege des Kärntner Liedgutes in der Gemeinde zuständig sind, zu erhalten. „In diesem Presshaus befindet sich noch eine alte Presse, in der, mithilfe eines Mühlsteins, Weintrauben und andere Obstsorten gepresst wurden. Den Sängern vom Männergesangsverein und mir war es wichtig, etwas zu tun, damit dieses Kulturgut für die Nachwelt erhalten bleibt“, erklärt Bauleiter Eisner seine Motivation.
Interesse steigern
Zusammen mit den Sängern rund um Obmann Johann Marold werden das Presshaus und die alte Weinpresse wieder auf Vordermann gebracht. Alle Beteiligten dieser Initiative erhoffen sich, dass ihr Engagement das Interesse an der Weinbaugeschichte der Gemeinde steigert.
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