Landwirte fordern faire Preise

Die Menschen brauchen eine regionale Identität: Salamikönig Stefan Pototschnig | Foto: Pototschnig
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VÖLKERMARKT. Die Preissituation bei Milch und Schweinefleisch (siehe Zur Sache) und die nicht enden wollenden Rabattschlachten des Handels machen Bauern das Leben schwer.
Landwirt Stefan Pototschnig aus Pribelsdorf sagt, dass es höchste Zeit ist die Konsumenten über den Einkommensverfall der Bauern zu informieren. „Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, dass die Urprodukte in der Landwirtschaft schon seit Jahren keine fairen Preise mehr haben.“ Um zu überleben brauchen viele Bauern bereits finanzielle Unterstützung, durch Förderungen - die aber hauptsächlich große Betriebe bekommen - oder einen weiteren Beruf. Pototschnig produziert pro Jahr etwa 180 Schweine, von denen er 120 mit Verlust an die Schlachthäuser verkauft. Das Fleisch der restlichen Tiere veredelt er selbst und vermarktet es dann direkt. Pototschnig: „Direktvermarktung und Veredelung ist ein Weg für Bauern, aber auch dort muss man sich spezialisieren.“ Auch Landwirt Hanno Glawischnig aus Leifling liefert einen Großteil seiner Schweine direkt an Schlachthöfe: „Wir haben bei den Schweinen Preise die schlechter sind als in den 1960ern oder 1970ern.“

Sinkende Einkommen
Durch sinkende Einkommen der Bauern werden auf absehbare Zeit Arbeitsplätze im ländlichen Raum vernichtet und keine Investitionen mehr getätigt. Pototschnig: „Die Preisentwicklung ist wie ein Tsunami der ins Land fegt und man weiß nicht was am Ende stehen bleibt.“
Als Schuldige für den Preisverfall sind schnell die Politik, wegen ihrer Bevorzugung von großen Betrieben oder Supermarktketten wegen ihrem Druck auf die Bauern gefunden, aber im Endeffekt entscheidet doch der Kunde was er kauft. „Man braucht sich keinen Illusionen hingeben, dass das Problem von der Politik gelöst wird“, sagt Pototschnig. "Die Handelsketten arbeiten mit einem Verdrängungskampf und das geht zu Lasten der Preise. Der Konsument entscheidet mit seinem Kauf auch über die Haltung der Tiere“, sagt Glawischnig und erklärt, “Es gibt Hoffnung denn der Konsument steigt doch eher auf Regionalität, Qualität und Transparenz um.“

Arbeitsplätze & Kultur
Glawischnig: „Man müsste den Kunden überzeugen, dass mehr daran hängt als nur der Bauer selbst, sondern auch nachgelagerte Unternehmen und die Kulturlandschaft.“ Ein mögliches Bauernsterben würde auch mit einem Sterben der ländlichen Identität einhergehen, die sich auch stark über spezifische regionale Kulinarik definiert. „Es ist wichtig, die ländliche Kultur am Leben zu erhalten und wir sehen in den letzten Jahren einen Aufschwung, da die Leute doch eine regionale Identität brauchen, die auch eng mit der Landwirtschaft verbunden ist“, sagt Pototschnig abschließend.

Zur Sache

Der Milchpreis kratzt an der 30-Cent-Marke, der Preis für Schweinefleisch befindet sich auf einem 7-Jahres-Tief.
Vom Schnitzel- bzw. Schweinefleischpreis kommen bei den Bauern nur 13,7% des Konsumentenpreises an.
Von einem Liter Milch kommen bei den Milchbauern nur mehr 28,6% an. Vor 2 Jahren waren es noch 33,8%.
Vom Apfelpreis im Geschäft kommen bei den Apfelbauern nur 10,1% des Konsumentenpreises an. Vor drei Jahren waren es noch 20,3%. (Quelle: LK Steiermark)

Die LK Kärnten ruft zu einem Aktionstag am 19. September auf, um die Bevölkerung auf die Situation aufmerksam zu machen. Am Unteren Hauptplatz und beim Fachmarktzentrum Issak-Kreuzung in Völkermarkt werden Landwirte zwischen 10 und 12 Uhr Flyer und Produkte von Kärntner Betrieben verteilen.

Die Menschen brauchen eine regionale Identität: Salamikönig Stefan Pototschnig | Foto: Pototschnig
Hanno Glawischnig hofft darauf das die Kunden vermehrt auf Qualität setzen
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