50 Jahre Urlaub in Gösselsdorf
Als Neunjähriger machte Rudolf Reitmayer das erste Mal Urlaub in Gösselsdorf.
GÖSSELSDORF. Urlaubsjubiläen gibt es jedes Jahr unzählige im Bezirk. Quartiergeber ehren dabei meist gemeinsam mit Gemeindevertretern jene Gäste, die seit Jahrzehnten ihrem Urlaubsort die Treue halten.
Zwei dieser Jubilare sind heuer ein Vater-Sohn-Gespann: Leon (87) und Rudolf (59) Reitmayer aus Niederösterreich. Sie haben ein Jubiläum zu feiern, das nicht viele Urlauber schaffen, denn vor genau 50 Jahren fuhr Vater Leon mit seiner mittlerweile verstorbenen Frau und Sohn Leon das erste Mal ins Sonnencamp am Gösselsdorfer See.
"Eigentlich wollten wir damals am Klopeiner See campen, doch da war alles voll", erinnert sich Rudolf Reitmayer. Sie bekamen den Tipp, an den Gösselsdorfer See zu fahren. "Wir waren zwei Wochen hier, hatten nur ein einfaches Zelt und es hat fast durchgehend geregnet", so Reitmayer weiter.
Verregneter Start
Trotz des verregneten Anfangs blieb die Familie dem Campingplatz am Gösselsdorfer See treu. Mittlerweile haben Vater und Sohn zwei Wohnwägen hier, die nebeneinander stehen.
"Am Anfang haben wir uns beim Campen überhaupt nicht ausgekannt", lacht Reitmayer, der beruflich als Polizist am Flughafen Wien-Schwechat arbeitet. Im Laufe der Jahrzehnte hat er die Entwicklung des Sonnencamps mitverfolgen können: "Als ich als Kind hier war, gab es nur zwei Duschen. Die Sanitäranlagen hat immer eine alte Frau mit Kopftuch geputzt."
Auch die Gästestruktur hat sich im Laufe der Zeit stark verändert: "Waren früher hauptsächlich Deutsche und Holländer hier, sind es heute zum Großteil Wiener und Steirer." Mit einigen Campern hat sich im Laufe der Zeit eine Freundschaft entwickelt.
Die Vorzüge
Warum man 50 Jahre an ein und demselben Ort Urlaub macht, kann Reitmayer nicht beantworten, doch die Vorzüge, die er aufzählt sprechen für sich: "Der Platz ist immer voll, aber trotzdem ruhig. Es ist, als würde ich hier wohnen. Ich kenne jedes Gasthaus, jede Buschenschenke, jede Sehenswürdigkeit in der Umgebung. Überhaupt kenne ich hier mehr Menschen, als daheim."
Lebhafte Erinnerungen
Dunkel kann sich Reitmayer auch noch an die bis heute berühmte Schmalspurbahn "Vike" erinnern, die von Kühnsdorf nach Bad Eisenkappel geführt hat. Lebhaftere Erinnerungen hat er aber an duftende Pommes Frites und Eis aus dem Geschäft am Campingplatz: "Das war früher wirklich noch etwas Besonderes, wenn wir uns Abends etwas holen durften."
Zur Sache: Die Ehrungen
Vergangenen Freitag wurden am Campingplatz Sonnencamp in Gösselsdorf insgesamt zwölf Familien, die zwischen zehn und 50 Jahren hier Urlaub machen, geehrt.
Im Mittelpunkt dieses Ehrungsabends stand Familie Reitmayer, die für 50 Jahre Urlaub in der Tourismusgemeinde Eberndorf geehrt wurde. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung überreichten Bürgermeister Gottfried Wedenig und Tourismusreferent Kajetan Glantschnig im Namen der Gemeinde und des Tourismusvereines Eberndorf den geehrten Familien eine Urkunde.
Mit dabei war natürlich auch Betriebsleiterin Doris Bergmann und der Campingplatzbetreiber Klaus Miklin, der damals gerade vier Jahre alt war, als Familie Reitmayer zum ersten Mal am Campingplatz beim Gösselsdorfer See übernachtete.
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