Schutzengel-Apotheke Köflach
1.400 Tests in zehn Tagen

- Die Schutzengel-Apothekerinnen sieht man fast nur mehr in ihren Schutzanzügen.
- Foto: KK
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Die Apotheken im Bezirk Voitsberg sind weiterhin komplett auf sich allein gestellt.
KÖFLACH. Seit 14 Tagen werden in den Apotheken unseres Bezirks Gratis-Antigentests angeboten und seit 14 Tagen geht es richtig rund. "Wir testen von 8 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr montags bis freitags durchgehend", erzählt Barbara Penz-Arzberger, Inhaberin der Schutzengel-Apotheke in Köflach. Fast alle Testwilligen vereinbaren ihre Termine telefonisch, manche auch per Mail. Berufsgruppen wie Friseure, Optiker oder die Sparkasse-Angestellten bekommen ihre Termine ganz in der Früh, um Wartezeiten zu verhindern. "Länger als fünf Minuten musste noch niemand warten, obwohl ich in der ersten Woche die Tests alle alleine durchgeführt. Mittlerweile sind wir fünf Pharmazeutinnen, welche die Tests abnehmen."
Auf sich alleine gestellt
Was sich in diesen 14 Tagen nicht verändert hat, ist die fehlende Unterstützung vom Bund. "Wir haben jetzt genügend Schutzanzüge und Desinfektionsmittel, aber wir mussten uns alles selbst besorgen, obwohl uns Lieferungen versprochen wurden", so Penz-Arzberger. "Die Desinfektionsmittel stellen wir selbst her." Ein Knackpunkt sind die Gratis-Wohnzimmertests, auf welche die Bevölkerung ab 1. März zum Selbsttesten Anspruch hat. "Wir haben jetzt den 24. Februar, in sechs Tagen sollten wir diese Tests ausgeben, aber bisher ist nichts eingetroffen. Gegen Vorlage der E-Card kann eine Fünfer-Packung bei uns geholt werden, pro Familie wird eine Packung im Monat ausgegeben. Diese Tests sind den Schultests ähnlich, allerdings gelten sie nicht für den Besuch bei Friseuren oder anderen Institutionen, sie sind rein zur ,Selbsterkenntis', ob man positiv ist oder nicht, gedacht", ergänzt Penz-Arzberger.
Erstmals positive Tests
Mit Stand 24. Februar wurden 1.400 Personen in der Schutzengel-Apotheke gratis getestet, am Dienstag gab es die ersten beiden positiven Tests. "Da waren wir fast erleichtert, weil wir jetzt mit Bestimmtheit wissen, dass die Tests funktionieren. Wir konnten es kaum glauben, dass bei dieser riesigen Menge an Tests keine positiven dabei waren." Bei diesen beiden Personen wurde die Kette mit der BH und nach dem Epidemie-Gesetz sofort in Gang gesetzt.
"Die Menschen sind großteils sehr dankbar, dass wir Apotheken die Möglichkeit zum Gratis-Testen bieten", so Penz-Arzberger. "Ich finde es traurig, dass der Bund lange nicht erkannt hat, welche Kompetenzen wir Apotheken beim Testen haben. Aber wenigstens gibt es erstmals einen öffentlichen Kostenersatz für unsere Dienstleistungen."


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