Bescheid positiv: Hausapotheke für Mooskirchner Arzt

Bgm. Engelbert Huber mit dem Mooskirchner Arzt Dr. Peter Molterer
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Mehr als 50 Jahre lang hatten die praktischen Ärzte in Mooskirchen eine Hausapotheke. Mit Ende 2014 erlosch dieses Recht mit dem Tod von Dr. Schwarz und es musste ein neues Ansuchen gestellt werden. Damit erhöhte sich auch die Vorgabe, dass eine Hausapotheke mehr als sechs Kilometer von der nächstgelegenen Apotheke entfernt sein müsse, und so fingen die Probleme an.

Verfahren eingestellt

Der praktische Arzt in Mooskirchen, Dr. Peter Molterer, stellte diesen Antrag, nachdem sein Vorgänger, Dr. Walsberger, sein Ansuchen zurückgezogen hatte. Die Liebocher Apotheke beeinspruchte Molterers Ansuchen, die Apotheken in St. Peter/Stainz und Ligist schlossen sich diesem Einspruch an. Aber nicht genug damit. "Gegen mich wurde bei der Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Verdachts auf Amtsmissbsrauch von diesen Apotheken beantragt", ist Bgm. Engelbert Huber verärgert. Unter anderem deshalb, weil die Marktgemeinde ein Straßenstück aus dem öffentlichen Gut herausnahm und in eine Privatstraße umwandelte. "Es war alles rechtens und das Verfahren gegen mich wurde eingestellt", so Huber. Mehr noch, sämtliche Einsprüche der Apotheken wurden in erster und zweiter Instanz abgelehnt, Dr. Molterer bekam nun bescheidmäßig die Erlaubnis, eine Hausapotheke zu führen.

Genugtuung

"In meiner 20-jährigen Ära als Bürgermeister empfand ich noch nie Genugtuuung, aber diesmal ist es soweit", gibt Huber zu. "Im Juni 2015 bekam ich in einer Gemeindeversammlung den Auftrag der Mooskirchner Bürger, für eine Hausapotheke einzutreten. Was muss ein Bürgermeister ertragen, obwohl er nur das Beste für die Bevölkerung will? Und von der Politik bin ich maßlos enttäuscht, kein Politiker hat sich in dieser Causa blicken lassen und mich unterstützt. Niemand!"
Ab kommenden Mittwoch startet Dr. Molterer mit seiner Hausapotheke. Die Vorteile? "Die Patienten, die zu mir kommen, ersparen sich einen zweiten Weg, um Medikamente woanders zu besorgen", erklärt Molterer. "Das ist für ältere Patienten, die nicht mehr so mobil sind, genauso von Vorteil wie Familien mit kleinen Kindern. Aber ich sehe mich keinesfalls als Konkurernz zu einer Apotheke." "Mit öffentlichen Verkehrsmittel sind - vor allem in einigen Ortsteilen - Apotheken nur schwer zu erreichen", so Huber. "Je näher Menschen zur medizinischen Versorgung haben, umso besser."

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