Gastronomie während Corona
Die Lage ist angespannt

Spartensprecher Manfred Prettenthaler, hier mit Gattin Elisabeth, ist mit seinen Kollegen in engem Kontakt. | Foto: Cescutti
  • Spartensprecher Manfred Prettenthaler, hier mit Gattin Elisabeth, ist mit seinen Kollegen in engem Kontakt.
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Der Voitsberger Gastwirt Manfred Prettenthaler ist Bezirksspartensprecher der Wirtschaftskammer. Wie ist die Stimmung unter unseren Gastronomen?

Manfred Prettenthaler: Die Lage ist ziemlich angespannt, denn ein Großteil unserer Wirtinnen und Wirte beklagen bis zu 100 Prozent Ausfall. Ein Teil kocht und bietet ein Abholservice, um wenigstens ein paar Kosten hereinzubekommen, aber Strom, Wasser, Kanal, Versicherungen und zum Teil die Miete müssen ja weiter bezahlt werden.

Wie sieht es mit dem Personal aus?
Prettenthaler: Die meisten Gastronomen haben das Personal beim AMS angemeldet, kaum jemand hat Kurzarbeit, denn durch die strikten Maßnahmen der Bundesregierung gibt es ja kaum Arbeit. Wir warten alle hart auf Mitte Mai, wo die Gastronomie ja wieder hochgefahren werden soll. Und wir hoffen auf ein komplettes Hochfahren, um auch unser Personal wieder voll beschäftigen zu können. Die meisten Kräfte im Personal haben von uns Fixzusagen, das sie wieder aufgenommen werden. Das ist auch nötig, wie sollen wir sonst den Betrieb aufrecht erhalten.

Derzeit sieht es aber nach weiteren Beschränkungen aus.

Prettenthaler: Die große Frage ist, wie viele Beschränkungen werden wir auferlegt bekommen. Mundschutz beim Essen und bei der Bedienung? Da kommt die Kommunikation viel zu kurz, die ja Teil unserer Atmosphäre ist. Nur jeder zweite Tisch, der besetzt werden darf, ein Meter Abstand beim Servieren? Sehr schwierig. Und wir hoffen auf eine Öffnung der Gastgärten, hier kann man die geforderten Abstände ja noch leichter einhalten.

Haben Sie schon von Kollegen gehört, dass sie das Handtuch werfen?
Prettenthaler: Ich telefoniere sehr viel und bisher kam die Rückmeldung, dass alle durchhalten wollen. Wir akzeptieren die Situation, so wie sie ist, denn die Gesundheit geht vor. Ich habe keine Signale der Resignation erhalten. Trotzdem ist uns allen bewusst, dass wir in diesem Jahr massive Umsatzeinbußen erleiden werden. Der Härtefonds greift bei uns Gastronomen kaum, denn hier bekommen wir nur Hilfe über den Jahresausgleich und das dauert natürlich. Wir wissen, dass wir den Frühling in diesem Jahr nicht mehr aufholen können. Und das der eine oder andere Betrieb in der Gastronomie sich nicht mehr erholt, das ist leider zu befürchten.

Wie wird jetzt diese Zeit überbrückt?
Prettenthaler: Wie gesagt, immer mehr Gastronomen bieten einen Abhol- und zum Teil Lieferservice an. Wir sind gespannt, wie das alles von unseren Kunden aufgenommen wird. Ich rechne damit, dass sich die Frequenz steigern wird, denn die Maßnahmen dauern jetzt schon recht lange und die Menschen sehnen sich nach gastronomischem Essen. Aber wie gesagt: Wir haben alle schon bessere Zeiten erlebt.

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