Digitales Klassenzimmer von Voitsberg nach Graz

Trotz der Entfernung bauen Pädagogen und Schüler eine gute Beziehung zueinander auf.
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  • Trotz der Entfernung bauen Pädagogen und Schüler eine gute Beziehung zueinander auf.
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Deutsch als Zweitsprache ist ein seit Jahren erfolgreiches Modell zur Deutschförderung für Kinder mit anderer Muttersprache und schlechten Deutschkenntnissen. Aufgrund geringer Schülerzahlen und weiter Anfahrtswege für die Lehrpersonen ist das mit großem Aufwand verbunden und in ländlichen Gegenden nahezu unmöglich.

Zwölf Pilotschulen

Im Vorjahr startete "Digi.Da.Z" als Pilotprojekt. Ein Online-Unterricht, der in dieser Form in Österreich einmalig ist, wie LR Ursula Lackner und Landesbildungsdirektorin Elisabeth Meixner berichteten. Am Pilotprojekt nahmen die VS Hirten und VS Liebenau in Graz, die VS und NMS Stadl an der Mur, die VS und NMS St. Peter am Kammersberg, die VS Tieschen, die VS Mureck, die NMS Lebring, die VS Lieboch, die VS Seegraben Leoben und die VS Voitsberg daran teil.

Großer Spaß

Anida Kadri, gebürtige Mazedonierin, unterrichtet in der VS Voitsberg und ist Mitglied dieses Pilotprojekts. "Ich kann mich in diese Kinder gut hineinversetzen, denn als ich mit sechs Jahren nach Österreich kam, konnte ich kein Wort Deutsch. So geht es jetzt vielen Kindern, die ich unterrichte", meinte Kadri, die mittlerweile mehrere Sprachen fließend spricht und der der Online-Unterricht großen Spaß macht.
Bajeet und Mario von der VS Hirten sowie Semir und Ali von der VS Liebenau lernen mittels Tablet und der Software "WebEX". "Die Fortschritte sind enorm, alle vier sprechen schon Deutsch und verstehen sehr viel", freut sich Kadri. "Ich habe eine gute Beziehung zu den Kindern und es ist völlig egal, ob ich bei ihnen in der Klasse stehe oder per Tablet mit ihnen kommuziere."

Sehr bedienderfreundlich

Die Herausforderungen für die Pädagogen: Neben der pädagogischen Arbeit müssen sie auch die technischen Anforderungen zu bewältigen. "Die Software ist einfach zu handhaben und sehr bedienerfreundlich", weiß Kadri. "Die Onlineverbindung muss eben passen, sonst wird es schwierig. Und mehr als fünf Kinder gleichzeitig zu unterrichten, ist fast unmöglich. Vier ist die optimale Zahl." "Digitales Lernen wird deshalb propagiert, weil digitale Medien gegenüber konventionellen Medien zusätzliche Möglichkeiten beiten, etwa im Bereich der Multimedialität, der kreativen Gestaltung und der Interaktivität", sagt Lackner. "Entscheidend ist auch die Bereitschaft der Direktorinnen und Direktoren." Da findet Kadri in Margret Riedl in der VS Voitsberg offene Ohren. "Dank der Unterstützung der Stadtgemeinde Voitsberg und der vielen neuen Ideen unseres Lehrpersonals klappt das großartig", so Riedl. "Ohne Sprachkenntnisse ist keine Integration möglich", weiß Kadri aus eigener Erfahrung.

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