Vorstadtfest
Eine Riesenleinwand für die Jugend
Wenn Jugendlichen einmal alles zu viel wird, werden sie sich oft nicht an Eltern, Verwandte, Lehrer oder Freunde, weil das viel zu "gefährlich" ist. Zum Glück gibt es die beiden Streetworker Birgit Pfeifer und Julia Steiner von Jugend am Werk Voitsberg. Die beiden hören sich alles an, von Sexualität über Familien- und Schulproblemen bis hin zu Drogensucht, und versuchen zu beraten und zu helfen. Niederschwellig, anonym und kostenlos.
Was die Jugend will
Da das dynamische Frauen-Duo sehr oft den besten Draht zu den Jugendlichen hat, erhofft sich der designierte Voitsberger Bürgermeister Bernd Osprian für sein neues Projekt ein großes Echo. "Ich würde gerne die Jugend verstärkt ins Leben der Stadt einbinden", so Osprian. "Dazu müssen wir von der Stadtgemeinde aber wissen, was Jugendliche wollen, was ihnen fehlt und wo sie der Schuh drückt."
Leinwand mit Ideen
Und so wird am 6. Juli, im Rahmen des Voitsberger Vorstadtfests, ein neues Projekt gestartet. Jugendliche von zwölf bis 25 Jahren sind eingeladen, auf einer großen Leinwand, die im Vergnügungspark Blue Sky, in der Nähe des Stands der Styrian Hurricanes in unmittelbar Nähe des 11er-Cafés, hängt, ihre Ideen und Wünsche für Voitsberg drauf zu schreiben. Die noch blanke Leinwand wurde im Vorfeld von den Jugendlichen und den Streetworkern gestaltet. Wer möchte, kann auch bei einem Gewinnspiel mitmachen, wo es Air-Pods und Einkaufsgutscheine zu gewinnen gibt. Die Daten werden allerdings nur für das Gewinnspiel verwendet und liegen nicht bei Jugend am Werk auf.
Einladung ins Rathaus
"Wir wollen dem Satz, ich kann eh nichts machen, entgegenwirken und haben in diesem Projekt die Vermittlerrolle inne", so Steiner und Pfeifer. Aus dieser Ideensammlung, die auf der Leinwand verewigt wird, wird danach eine Prioritätenliste erstellt. "Ich werden die Jugendlichen, die das wollen, ins Rathaus einladen, um gemeinsam mit ihnen eine mögliche Umsetzung dieser Ideen zu besprechen", verspricht Osprian. In welcher Form die Jugendlichen eine Stimme in der Öffentlichkeit bekommen sollen, ist noch offen. Osprian kann sich einen Jugend-Gemeinderat ebenso vorstellen wie einen Ideenwettbewerb. "Ich will bei den Jugendlichen Interesse wecken, sich aktiv ins Gemeinschaftsleben einzubringen und Verbesserungen erwirken", sagt Osprian.
Jugend am Werk Voitsberg selbst ändert nun die Öffnungszeiten. Jeden Mittwoch ist von 12 bis 20 Uhr die Ansprechstelle besetzt, der Freitag wird dazu genutzt, um an öffentliche Plätze zu gehen und sich dort mit Jugendlichen zu treffen. Pfeifer und Steiner hoffen auch auf ein verstärktes Interesse der Bürgermeister. "Mit einigen Gemeinden wie Bärnbach, Köflach oder Stallhofen arbeiten wir eng zusammen, aber es könnte durchaus mehr sein."
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