Söding-St. Johann
Geplantes Tierkrematorium sorgt für Aufregung

Abschiednehmen von Haustieren ist bei Tierkrematorien ein wichtiges Thema. | Foto: Almer
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  • Abschiednehmen von Haustieren ist bei Tierkrematorien ein wichtiges Thema.
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Am Mittwoch wickelt die BH Voitsberg die bau- und gewerberechtliche Verhandlung für ein Tierkrematorium ab, das von der Memoria Tierbestattungs GmbH aus Heiligenkreuz/W. eingereicht wurde.

SÖDING-ST. JOHANN. In Gleisdorf und in Lebring stehen bereits seit Jahren zwei Tierkrematorien, ein drittes könnte nun in Söding-St. Johann neben der L340 gegenüber des UMS-Sammelplatz Wirklichkeit werden. Denn die Memoria Tierbestattungs GmbH aus Heiligenkreuz/W. beantragte bei der BH Voitsberg eine Betriebsanlagengenehmigung und eine Baubewilligung. Der Gemeinderat mit Bürgermeister Erwin Dirnberger, der für die Bauverhandlung zuständig gewesen wäre, übertrug dieses Verfahren - wie generell in Söding-St. Johann üblich - an die BH Voitsberg, weil diese auch das gewerberechtliche Verfahren abwickeln muss. "Der Gesetzgeber sieht eine derartige Übertragungsmöglichkeit (Bauübertragungs-Verordnung) vor und um Verfahren zu vereinfachen bzw. zu bündeln", begründet Dirnberger. 

Bau- und gewerberechtliche Verhandlung

Für kommenden Mittwoch ist die Verhandlung anberaumt, bis Dienstag können noch Einwendungen eingereicht werden. Und deren gibt es einige. Denn in der Nähe des geplanten Tierkrematoriums steht ein Wohnhaus, aber auch weiter entfernte Anrainer machen sich Sorgen, dass es zu Rauch- bzw. Geruchsbelästigungen kommen könnte. Es kursiert bereits eine Unterschriftenliste gegen dieses Vorhaben. Auch Erwin Dirnberger steht dem Ansinnen kritisch gegenüber und pocht auf den Rechtsweg. "Wir erwarten uns von der BH Voitsberg, dass sie alle nötigen Untersuchungen veranlasst. Wir von der Gemeinde haben Parteienstellung und werden eine negative Stellungnahme abgeben."

Unterschriftenliste gegen das Projekt

Etwas aufgeregter betrachtet Nachbar-Bürgermeister Engelbert Huber diese Situation. "Ich habe eigentlich nur durch Zufall vom Plan eines Tierkrematoriums in unmittelbarer Nähe zu unserer Gemeindegrenze erfahren", ärgert sich Huber, bei dem gleich sämtliche Alarmglocken läuteten. "Viele Bewohner im Norden Mooskirchens sehen mit mir eine beträchtliche Gefahr und Beeinträchtigung für Gesundheit und Leben mit einem solchen Projekt vor der ,Haustür' von Mooskirchen. Interessant ist es, im Projekt zu sehen, dass die Betriebszeiten keine Wochenenden und Feiertage kennen. Es soll täglich von 8 bis 18 Uhr in Betrieb sein." Weiters kritisierte Huber, dass betroffene Anrainer, die Einsicht nahmen, - das Objekt soll etwa in 500 Meter Luftlinie vom dicht bebauten Gebiet des Marktes Mooskirchen entstehen - in den Projektunterlagen hinsichtlich Gefahrenpotenziale oder Aussagen über Luftgüte- und Geruchsbelästigungen keine Hinweise fanden. "Über eine Hochwasserfreistellung und die Entsorgung bzw. Ableitung von Dach- und Oberflächenwässern konnte auch nichts entnommen werden", so Huber, der als Nachbargemeinde keine Parteistellung in diesem Verfahren hat, sie aber beantragen will. "Wir fordern eine Luftströmungsmessung und eine Untersuchung über die Windverfrachtungen."

Mooskirchen-Bürgermeister Engelbert Huber hat die Umweltanwaltschaft eingeschaltet. | Foto: Cescutti
  • Mooskirchen-Bürgermeister Engelbert Huber hat die Umweltanwaltschaft eingeschaltet.
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Huber hat bereits die steirische Umweltanwältin Ute Pöllinger eingeschaltet, die den Mooskirchnern ihre Unterstützung bereits zugesichert hat. "Wir werden auf alle Fälle einen Einspruch erheben, denn ich glaube, dass so ein Betrieb an dieser Stelle fehl am Platz ist", so Huber abschließend.

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