Großes Vorhaben in St. Martin und Breitbandoffensive

Bgm. Martin Hansbauer und die Gemeinde St. Martin am Wöllmißberg planen ein großes Vorhaben. | Foto: Furgler
  • Bgm. Martin Hansbauer und die Gemeinde St. Martin am Wöllmißberg planen ein großes Vorhaben.
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Wie sind Sie mit der Entwicklung Ihrer Gemeinde zufrieden?
Johann Hansbauer: Wir spüren eine starke Nachfrage nach Wohnungen und Bauplätzen und haben die Abwanderung gestoppt. Unsere Volksschule hat 29 Schüler und der Kindergarten ist mit 20 Plätzen voll ausgelastet. Unsere schöne Lage und die relativ günstigen Grundstückspreise sind Anziehungspunkte für immer mehr Menschen. Das stimmt uns für die Zukunft sehr zuversichtlich.

Welche Vorhaben sind in der Gemeinde geplant?
Hansbauer: Da haben wir derzeit ein ganz großes in Aussicht, denn wir werden ein neues Feuerwehrhaus bauen. Wir errichten ein neues Gebäude, das Grundstück wird gerade ausverhandelt. Uns schwebt ein ähnliches Rüsthaus wie in Hirschegg vor, die Kosten sollten sich auf 400.000 bis 500.000 Euro belaufen, das wäre für uns machbar. Da unsere Feuerwehr heuer das 120-Jahr-Jubiläum feiert, passt dieses Vorhaben sehr gut dazu.

Was passiert mit dem alten Rüsthaus?
Hansbauer: Für die Nachnutzung dieses Hauses gibt es schon eine Idee. Wir werden hier einerseits unser Heimatmuseum unterbringen, zum anderen haben wir keinen Bauhof und hatten bisher mehrere Garagen angemietet, um unsere Gerätschaften unterzubringen. Daher werden wir das alte Feuerwehrhaus gut nutzen können. Das alte Schulhaus, wo derzeit das Museum untergebracht ist, wird abgetragen, hier ist ein neues Haus mit Wohnungen angedacht, weil wir, wie schon oben gesagt, viel Bedarf haben.

Das heißt, es wird in die Infrastruktur investiert.

Hansbauer: Ja. Das zweite große Anliegen unserer Gemeinde ist der Breitbandausbau. Für uns als ländliche Gemeinde wäre eine gute digitale Infrastruktur ein Meilenstein. Wir haben bei der letzten Bürgermeisterkonferenz so ein Projekt beschlossen. Allerdings müsste sich für den Breitbandausbau die gesamte Region zusammentun. Denn derzeit wissen wir nicht einmal genau, wo schon passende Leitungen liegen und was gemacht werden muss. Diese Erhebung ist dringend notwendig, denn es kann nicht sein, dass der digitale Ausbau auf dem finanziellen Rücken der Bevölkerung stattfindet.

Zurück zur Schule. Hier sind doch auch Neuerungen geplant?
Hansbauer: Wir werden in der Volksschule die Böden austauschen und die Fenster erneuern. Außerdem werden eine neue Wärmedämmung angebracht und der Außenbereich überdacht, damit die Schüler im Trockenen sind. Erfreulich ist, dass unser Turnsaal sehr gut ausgelastet ist, weil die erfahrenen Vortragenden Helene Bohmann, Michaela Holzer und Sarah Kreinc schon jahrelang Kurse wie Pilates, Zumba oder Wirbelsäulenturnen anbieten. Da kommen auch Teilnehmer aus Köflach, Voitsberg oder Krottendorf-Gaisfeld zu uns. Und nicht nur Frauen, sondern auch Männer machen mit.

Wie sieht es mit der Outdoor-Galerie in St. Martin aus? Wird diese weitergeführt?
Hansbauer: Auf jeden Fall. Wir haben diese Galerie ja vor zwei Jahren mit unserem Gemeindejubiläum ins Leben gerufen. Für heuer werden wir hier eine Ausstellung mit Bildern von der Geschichte unserer Feuerwehr bringen, derzeit tragen wir gerade viele Exponate zusammen.

Ein Wort zum Tourismus.
Hansbauer: Unser Kultur-und Verschönerungsverein mit Obmann Josef König leistete großartige Arbeit, in dem er und seine Vereinsmitglieder die Wanderwege verschönerten, Brücken und Stege installierten sowie Beschilderungen und Markierungen erneuerten. Die Steirischen Rucksackdörfer haben einen eigenen Wanderfolder, wo unsere Wege beschrieben sind. Derzeit gibt es ja einen Diskussion, ob die Rucksackdörfer mit dem Tourismusverband Lipizzanerheimat verschmelzen sollten. Ich bin da eher für eine enge Kooperation und für eine weitere Eigenständigkeit. Außerdem versuchen wir heuer, nach vier "Floras" drei Mal in Folge, die höchste Auszeichnung beim Blumenschmuckwettbewerb zu erreichen.

Was ist sonst noch erwähnenswert in St. Martin?
Hansbauer: Unsere beiden Sole-Geräte für den Winterdienst haben sich voll bewährt, wir konnten bisher flächendeckend arbeiten. Früher haben wir die doppelte Menge an Salz benötigt. Bei der Ortsbeleuchtung haben wir begonnen, defekte Lampen auszutauschen und die LED-Technik zu in-stallieren, das werden wir sukzessive weiterführen. Unsere Ortsmusikkapelle - zusammen mit dem Wöllmißberger Singkreis - unser kulturelles Aushängeschild wächst ziemlich, der Zulauf an Jugendlichen ist groß. Die Kapelle besteht zu 95% aus Einheimischen. Die Musiker proben im Keller der Volksschule, aber durch den Zulauf wird das Probenlokal fast schon zu klein, da werden wir uns mittelfristig etwas überlegen. Erfreulich ist auch unser Sportangebot. Wir haben die Hobbyfußballer, einen Tennisverein, die Stocksportler und einen Floorball-Verein, der sogar überregional Meisterschaft spielt. Erwähnen möchte ich auch noch unsere vielen Direktvermarkter, bei denen man hervorragende Produkte bekommt. So zum Beispiel bei Andreas Graschi mit seinem Wöllmißberger Weiderind. Aber wir haben auch kleinregionale Eier- und Nudelproduzenten bei uns in der Gemeinde, hier ist die Qualität ebenfalls hervorragend und empfehlenswert.

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