Generationenhaus auch neu
Neues Verkehrskonzept für Krottendorf

Bgm. Hans Feichter (r.) hofft endlich auf eine Lösung für den Hochwasserschutz entlang der Kainach. | Foto: Cescutti
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  • Bgm. Hans Feichter (r.) hofft endlich auf eine Lösung für den Hochwasserschutz entlang der Kainach.
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Kinder und ältere Menschen auf einem gemeinsamen Areal. Die Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld baut ein "Generationenhaus". Warum?
Johann Feichter: Da gibt es mehrere Gründe. Studien und Erfahrungen aus Frankreich besagen, dass Kinder, wenn sie beispielsweise in einem Kindergarten sind, und ältere Menschen in betreubaren oder betreuten Einheiten voneinander profitieren, wenn sie nahe beieinander sind. Zweitens überleben laut Statistik die meisten Frauen ihre Männer und viele Witwen können das gemeinsame Haus aus körperlichen Gründen mittel- und langfristig nicht mehr erhalten und ziehen in kleinere Wohneinheiten. Und drittens hatten wir bisher keinen öffentlichen Kindergarten, aber der Bedarf steigt stetig, weil wir eine Zuzugsgemeinde und vor allem für Familien mit kleinen Kindern attraktiv sind.

Die Planungen für dieses Haus sind fertig?
Feichter: Ja, das Architekturbüro "Liebessinn" hat die Planung gemacht, es gibt auch einen positiven Gemeinderatsbeschluss und die Siedlungsgenossenschaft Köflach wird als Bauträger fungieren. Wir wollen im März 2020 mit dem Bau beginnen und rechnen mit einer Bauzeit zwischen 18 und 24 Monaten. Das Generationenhaus wird einen dreigruppigen Kindergarten inklusive Kinderkrippe und Spielplatz beinhalten. Außerdem sind 25 bis 27 betreubare Zimmer zwischen 42 und 54 Quadratmetern geplant.

Die Lage ist ja perfekt.
Feichter: Die gesamte Infrastruktur, vom Gemeindeamt über Billa bis zur Raiffeisenbank, sind im Umkreis von 300 Metern zu Fuß erreichbar. Das ist wichtig, denn Krottendorf kämpft mit der Verkehrssituation im Ort, seit es die Raiffeisenbank in Ligist nicht mehr gibt und die Filiale in Krottendorf aufgewertet wurde. Eine Maßnahme ist die einstündige Kurzparkzone vor dem Gemeindeamt, wo jeder Autofahrer die Parkuhr hinter die Windschutzscheibe legen muss. Wir haben im März die TU Graz beauftragt, ein Verkehrskonzept für Krottendorf zu entwickeln, im Juni folgte die erste Besprechung mit zwei Professoren vor Ort. Wir wollten mit der GKB eine Parkmöglichkeit zwischen Kaufhaus Wallner und den Gleisen errichten, doch das Verkehrsreferat des Landes sah ein zu großes Gefahrenpotenzial. Wir sind trotzdem um eine Lösung bemüht.

Stichwort GKB. Da gibt es ein Problem mit den Bahnübergängen.
Feichter: Das Problem ist nicht neu, aber leider nach wie vor ungelöst. Wir haben drei GKB-Bahnübergänge und sollen pro Übergang 300.000 Euro und zusätzlich auf 25 Jahre die Wartungskosten übernehmen. Es gab inzwischen eine Verkehrszählung aller Übergänge, sie sind unterschiedlich frequentiert. Bis zum Jahr 2025 soll die gesamte Strecke elektrifiziert sein, die Züge verkehren dann im Halbstundentakt. Bis nächstes Jahr will die GKB eine Entscheidung haben, ob wir alle drei Übergänge brauchen. Dass die Gemeinden hier zur Kassa gebeten werden, ist leider ein Höchstgerichtsurteil, aber da will ich trotzdem nicht klein beigeben, denn da kommt eine Kostenlawine auf unsere Gemeinde zu.

Ein weiterer Dauerbrenner ist der Hochwasserschutz.
Feichter: Seit April 1975, also seit unglaublichen 44 Jahren, beschäftigt die Gemeinde dieses Thema und es ist immer noch ungelöst. Nachdem alle bisherigen Versuche an der Durchsetzung eines Hochwasserschutzes gescheitert sind, wird ein erneuter Versuch gestartet, die ursprüngliche Variante ohne einen Damm in zehn Metern Abstand durchzusetzen. Der Damm soll rechtsseitig der Kainach geschüttet werden. Das wäre für die Gemeinde und für die Grundeigentümer die sinnvollste Lösung.

Ein interessantes Thema ist die Aussichtswarte am Wartenstein.
Feichter: Der Wartenstein ist ein Projekt des Steirischen Zentralraums mit mehr als einer halben Million Einwohnern. Die Erschließung des Wartensteins ist eine Maßnahme für den sanften Tourismus in der Region und er ist als Spazier- und Wanderweg sehr beliebt.

Ein Wort noch zu den Kulturtagen.
Feichter: Unsere Bevölkerung soll zumindest einmal im Jahr mit Inhalten konfrontiert werden, über die sie nachdenken kann. Mich freut es sehr, dass heuer mit Matthias Strolz ein sehr interessanter und bekannter Mann in Krottendorf am 15. November referiert. Am 16. November kommt erstmals die bekannte Schauspielerin und Moderatorin Chris Lohner zu uns in die Turnhalle. Ich hoffe sehr, dass beide Veranstaltungen gut angenommen werden, auch von unseren jungen Leuten.

Stichwort jung. Da gibt es ja ein bemerkenswertes Projekt seitens der Gemeinde.
Feichter: Alljährlich am 30. April lädt die Gemeinde alle jungen Bewohner, welche die Matura, die Lehrabschlussprüfung, die Meisterprüfung oder ein akademisches Studium abgeschlossen haben, zu einer Feier ein. Hier wird diesen jungen Menschen große Wertschätzung entgegengebracht. Im Rahmen dieser Feier wird auch der Maibaum aufgestellt und alle werden mit rund 1000 Brötchen verköstigt.

Bgm. Hans Feichter (r.) hofft endlich auf eine Lösung für den Hochwasserschutz entlang der Kainach. | Foto: Cescutti
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