Unsicherheit über die Zukunft der Hebalm

Ob die Hebalm im kommenden Winter einen Schibetrieb hat, ist weiterhin offen. | Foto: Hebalm
  • Ob die Hebalm im kommenden Winter einen Schibetrieb hat, ist weiterhin offen.
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In knapp drei Monaten startet die Wintersaison. Ob diese auch auf der Hebalm losgeht, steht derzeit noch in den Sternen. Clemens Spörk vom Malteser Ritterorden, der die Verhandlungen mit einem regionalen Unternehmer-Konsortium mit Harald Stückler und Daniel Andreas Dittrich an der Spitze führt, schlug am Mittwoch Alarm. "Obwohl die neue Betreibergesellschaft mehrmals öffentlich angedeutet hat, dass sie über das entsprechende Kapital verfügen würde, ist bisher leider kein Center eingezahlt worden", schrieb Spörk in einer Aussendung. Dazu kommt, dass die Kaufsumme von ursprünglich 1,2 Millionen auf 462.000 Euro reduziert wurde, außerdem verringert sich die jährliche Pacht von 285.000 Euro auf 110.000 Euro, weil der Umfang der gewünschten Anlagen reduziert wurde.
Außerdem hätten die möglichen Betreiber mehrere Fristen versäumt. "Aktuell haben wir der möglichen neuen Betreibergesellschaft über unseren Rechtsanwalt ein Schreiben zukommen lassen, in welchem wir aufgrund der bisher versäumten Fristen inklusive Nachfristsetzung die Vermutung aussprechen, dass kein wirkliches Interesse am Kauf besteht.

Interesse besteht

Dieser Darstellung widersprechen Stückler und Dittrich aufs Heftigste. "Die Verkäuferseite kommuniziert hier den korrekten Kaufpreis. Der Bestandszins von 110.000 Euro netto trifft jedoch nur für das erste jahr zu, da es sich um einen Staffelzins handelt, der ab dem dritten Jahr 170.000 Euro betragen soll", sagt Dittrich.

Bisher keine Zahlung

Zahlung wurde tatsächlich noch keine geleistet. Warum? "Wir haben mehrfach eine Anzahlung angeboten, die Verkäuferseite bestand jedoch auf eine Gesamtlösung", so Dittrich. "Da ein Bestandteil der Finanzierung auch eine Subvention in Höhe von 140.000 Euro darstellt und es bis heute trotz gültigen Gemeinderatsbeschluss von Hirschegg-Pack keine schriftliche Bestätigung des Landes vorliegt, kam es zu Verzögerungen in der Abwicklung. Die Verkäuferseite war darüber informiert, dass das Land einen Beitrag leisten wird und sich damit die Eigenmittel der Betreibergesellschaft entsprechend erhöht werden."

Kleinere Gesellschaft

Von den ursprünglich 17 regionalen Unternehmern als Teilhaber ist jetzt , nach dem Scheitern der ersten Verhandlungsrunde im April, eine verkleinerte Gesellschafterstruktur vorgesehen. "Die Verringerung der Gesellschafter war notwendig, da ein kleiner Betrieb auch handlungsfähiger sein sollte", so Dittrich. "Das wurde von allen an der Abwicklung Beteiligten, als auch von Land und der Bank, begrüßt und gewünscht." Stückler wurde zum Geschäftsführer bestellt, Dittrich vertritt die Gesellschafter.

Einseitige Fristensetzung

Und die Fristen? "Diese wurden von Verkäuferseite gesetzt und waren nicht so vereinbart", sagt Dittrich. Er sieht die Hebalm Betriebsgesellschaft mbH nur teilweise im Zeitverzug. "Natürlich dauert es einige Tage mehr als geplant. Wir haben mehrfach interveniert, dass die Vertragsausstellung rasch abgewickelt wird, das hat ab der Einigung sieben Wochen gedauert."
Stückler und Dittrich bedauern, dass ein Entgegenkommen der Verkäuferseite im Vertragswerk kaum gegeben sei. "Wir hatten drei grundsätzliche Wünsche: Einen Kaufpreis, der netto bezahlt wird, was von den Maltesern abgelehnt wurde. Zweitens eine unbefristete Vertragsdauer mit einer Kündigungsmöglichkeit ohne Angabe von Gründen für die Verkäuferseite nach 25 Jahren, was ebenfalls abgeschmettert und in eine 25-jährige Dauer umgewandelt wurde. Die nunmehrige Fassung bedeutet mehr als 20.000 Euro höhere Gebühren beim Finanzamt. Und drittens die Zahlung des Bestandszins. Von einer Kaution war nie die Rede, das kam erst im ersten Vertragsentwurf hinzu. Jetzt wurde daraus eine Vorauszahlung des Jahresbstandszinses, eine weitere finanzielle Belastung für uns von 132.000 Euro brutto."

Chancen bestehen weiterhin

Wie sehen Dittrich und Stückler die Chancen auf einen Fortbetrieb?
"Wenn beide Parteien an den Verhandlungstisch zurückkehren und mit der notwendigen Ruhe und ohne Einfluss von außen die Angelegenheit sachlich behandeln, dann positiv", so Dittrich. "Einerseits Fristen zu setzen und mit der Demontage der Anlagen zu beginnen, ist sicherlich nicht förderlich. Aber bei uns sind die Bereitschaft zur Übernahmen und die Möglichkeiten nachwievor gegeben."

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