Interview
Jahrhundertprojekte sind im Laufen

Die Zukunft hat schon begonnen. Bgm. Ernst Meixner, hier mit Bgm. Bernd Osprian und Vize-Bgm. Kurt Christof, stellt die Weichen für Veränderung in Voitsberg. | Foto: Almer
  • Die Zukunft hat schon begonnen. Bgm. Ernst Meixner, hier mit Bgm. Bernd Osprian und Vize-Bgm. Kurt Christof, stellt die Weichen für Veränderung in Voitsberg.
  • Foto: Almer
  • hochgeladen von Harald Almer

Die Zukunft hat schon begonnen. Dieses Motto passt derzeit haargenau auf Voitsberg.
Ernst Meixner: Ja, wir arbeiten derzeit an zwei Jahrhundertchancen für unsere Stadt, eigentlich für die gesamte Kernraumregion. Die eine ist die Fusion mit Bärnbach, die andere ist unser Innovationspark, die ehemaligen ÖDK-Gründe.

Wie sehen Sie die Fortschritte in Sachen Fusion?
Meixner: Da will ich etwas weiter ausholen. Warum überhaupt eine Fusion? Der Sinn besteht darin, dass zum einen Strukturverbesserungen und zum anderen bedingt durch die größere Einwohnerzahl deutliche Mehreinnahmen aus den Ertragsanteilen erzielt werden können. Allein daraus steht uns über eine Million Euro zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil liegt in der Bündelung kommunaler Ressourcen wie die optimierte Nutzung der öffentlichen Gebäude und der Gebäude- und Liegenschaftsverwaltung. Projekte können noch zielgerichteter abgestimmt, geplant und umgesetzt werden. Alles wird positive Auswirkungen auf das Haushaltsbudget der neuen Stadt haben. Das KDZ hat einen Mehrerlös von zwei bis drei Millionen Euro errechnet, der für wichtige Investitionen mehr Handlungsspielraum ermöglicht. Das alles kommt unseren Bürgerinnen und Bürgern zugute.

Sind Sie mit der Entwicklung der Fusionsplanungen zufrieden?
Meixner: Das läuft alles sehr gut und geordnet ab. Vergangenen Dienstag wurden unsere Vereins-obleute im Rathaus von Vize-Bgm. Kurt Christof, Stadtamtsdirektor Gernot Thürschweller und mir informiert. Am Mittwoch trafen sich die Steuerungsgruppen von Voitsberg und Bärnbach, um den weiteren Fahrplan festzulegen. Am 16. November wird es eine Bürgerversammlung zum Thema Fusion in den Stadtsälen Voitsberg geben. Und von 22. bis 24. November läuft die Bürgerbefragung in den Bürgerservicebüros von Voitsberg und Bärnbach. Die beiden Steuerungsgruppen arbeiten sehr effizient und diskutierten über Themen wie Ortsteilbürgermeister in Bärnbach, Gebühren, Verwaltungsorganigramm, Bau- und Wirtschaftshöfe, Feuerwehrwesen, Schulen und Kinderbetreuung sowie Gemeindejagd. Wir haben bereits einige sehr erfreuliche Ergebnisse, die den großen Nutzen dieser Fusion unterstreichen. Wir haben auch einen Wirtschaftsprüfer beauftragt, die Finanzlagen der beiden Gemeinden unabhängig zu prüfen, weil uns Offenheit und Transparenz sehr wichtig sind. Der Landesrechnungshof ist für eine Prüfung eines Fusionsprojektes nicht zuständig, begleiten wird uns im Fall der Fälle das Land Steiermark mit seiner Gemeindeabteilung.

Das zweite Jahrhundertprojekt betrifft die ÖDK-Gründe.
Meixner: Nach der Spatenstichfeier im September wird bereits fleißig gebaut. In das neue Fachmarktzentrum werden rund zwölf Millionen Euro investiert, die Fertigstellung ist im Sommer 2019 geplant. Als erstes wird die Dachdeckerei Altenburger fertig sein, hier wurde die Eröffnung für Mai 2019 avisiert. Das Autohaus Scheer sollte im September nächsten Jahres fertig sein. Am kommenden Montag wird im Beisein von LH-Stv. Michael Schickhofer die neue Brücke, die Verbindung zum Verteilerkreis Greißenegg, eröffnet, die Infrastruktur wächst in großen Schritten. Nach der Übergabe des 245.000 Quadratmeter großen Geländes und den Erschließungsarbeiten gehen wir damit den nächsten großen Schritt. Das Interesse an unserem Innovationspark ist groß, einige Investoren stehen kurz vor dem Abschluss.

Ein heißes Eisen ist auch die Tunnelsanierung auf der B70.
Meixner: Dieses Mega-Projekt erfordert von uns allen eine große Portion Geduld und Verständnis. Es freut mich sehr, dass es bereits jetzt gelungen ist, die Bauzeit soweit zu verkürzen, dass die dritte Vollsperre im Sommer 2020 nicht mehr nötig ist, spätestens ist der Tunnel im Juni 2020 wieder offen. Wir hoffen aber, dass sich die Bauzeit noch weiter verkürzt, weil ja wirklich auf Hochtouren gearbeitet wird. Ich bitte schon jetzt um Verständnis, dass es jetzt im November und im Frühjahr 2019 Komplettsperren geben wird, um die Wannen fertig zu betonieren. In diesem Zusammenhang appelliere ich an den Schwerverkehr, die Fahrverbote unbedingt einzuhalten, denn es kam in letzter Zeit immer wieder zur Missachtung dieser Verbote und dadurch zu gefährlichen Situationen.

Was gibt es sonst noch zu berichten?
Alles aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen. Ich nenne nur einige Projekte: Auf der Burgruine Obervoitsberg wurde eine Panoramaglaswand errichtet, um die Location bei stärkeren Windverhältnissen zu optimieren. Am Parkplatz unseres Schulzentrums wurde ein neues Leitsystem installiert, um den Schutz für unsere Jüngsten zu erhöhen. Charme hat der "Kiss & Go-Bereich" und wir haben in den ersten Wochen sehr gute Erfahrungen mit dem gesamten System gemacht. Im Wohnbau gibt es einige sehr interessante Projekte, zwei greife ich hier heraus: So realisiert die SGK in der Barbarastraße ein Jugendwohnhaus mit Startwohnungen. Mit dem Projekt "Smart Living" fördert die Wohnbauabteilung des Landes Steiermark die Errichtung von günstigen Wohnungen nach höchstem Standard. Das ehemalige Hotel Amira wurde in ein modernes Wohnprojekt umgewandelt, hier sind bereits 18 von 35 Wohnheinheiten verkauft. Erwähnen will ich hier auch die Erweiterung einer unserer eindrucksvollen Leitbetriebe mit der Schärdinger-Molkerei. Hier wurden die Käseproduktionskapazitäten verdoppelt und die Milchübernahme entsprechend erweitert.

Ein Wort zum Advent.
Meixner: In Voitsberg ist der Advent einer der schönsten Jahresabschnitte. Wir laden am 30. November zum Weihnachtsmarkt in den Innenstadtbereich und schalten an diesem Tag auch die Weihnachtsbeleuchtung in Krems und am Hauptplatz ein. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen, ein Höhepunkt ist sicherlich der Voitsberger Advent, der diesmal am 16. Dezember stattfindet. Ich freue mich auf diese Zeit in unserer lebenswerten Stadt.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Der neue Fotopoint am Hauptplatz mit Bernd Osprian und den Community Nurses Eva Maria Unger und Bettina Stangl | Foto: Stadtgemeinde Voitsberg
3

Neue Projekte in Voitsberg
Voitsberg hat Platz für noch mehr Einwohner

Die Bezirkshauptstadt Voitsberg wächst wieder und ist bereits die einwohnerstärkste Stadt in der Lipizzanerheimat. Bürgermeister Bernd Osprian erklärt die Gründe, warum Voitsberg im Aufwind ist. VOITSBERG. Seit einigen Monaten ist Voitsberg die einwohnerstärkste Stadt im Bezirk Voitsberg, ein historisches Novum. Bernd Osprian hat hier einige Gründe parat, warum das so ist. Was trägt dabei bei, dass man in fünf bis zehn Jahren wieder mit 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liebäugeln kann?Bernd...

  • Stmk
  • Voitsberg
  • Harald Almer

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.