Wirtschaftskammer Voitsberg
Erste Erfolge in der Innenstadt

Vor welchen Herausforderungen steht die weststeirische Wirtschaft in nächster Zeit?
Peter Sükar: Die nächsten Wochen werden wir mit Sicherheit noch mit den aktuellen Problemstellungen wegen der Corona-Pandemie befasst sein. Aber auch wenn sich die Infektionszahlen bessern und der derzeitige Lockdown wieder aufgehoben wird, ist die Problematik, die sich für sehr viele Betriebe während des "Seuchenjahrs 2020" aufgestaut hat, nicht mit einem Schlag beendet. Viele Betriebe haben die von der Regierung angebotenen Möglichkeiten zum wirtschaftlichen Überleben genutzt. Das sind neben der Möglichkeit der Kurzarbeit, die vor allem eine Kündigungswelle verhindert hat, auch die Stundungen und Moratorien für Zahlungen an das Finanzamt und die Krankenkassen sowie Zahlungsaufschübe bei Bankkrediten. Eine Stundung, ein Zahlungsaufschub ist aber nur eine Unterbrechung der fälligen Zahlungen. Nach derzeitigem Stand sind diese Zahlungen aber am 15. Jänner 2021 fällig. Das wird für viele Betriebe der Todesstoß, wenn das Weihnachtsgeschäft nicht wirklich sehr gut für unsere lokalen Betriebe verläuft. Die Corona-Pandemie hat aber nicht alle Branchen und Betriebe gleich hart getroffen. Es gibt durchaus auch Bereiche in unserer Wirtschaft, die volle Auftragsbücher hatten und diese bis jetzt und auch teilweise bis ins Frühjahr hindurch abarbeiten können. 

Wie sind Sie mit der Entwicklung in den Kernraumstädten zufrieden? Welche Schritten sollten gesetzt werden?
Sükar: Die Wirtschaftskammer hat schon seit Jahren die Entwicklung einer großen "Weststeier - City" gefordert, da dies nicht nur für die Finanzkraft der Region einen entscheidenden Vorteil hätte, sondern auch die politische Bedeutung unserer Region eine andere wäre, als dies mit drei kleinen Städten und zwei Gemeinden im Kernraum der Fall ist. Die Gemeinderatswahlen in diesem Jahr haben allen betroffenen Bürgermeistern entsprechende Mehrheiten mit teils großen Zugewinnen gebracht, sodass man in absehbarer Zeit davon ausgehen muss, dass die Bevölkerung in unserer schönen Lipizzanerheimat im Moment keine Priorität für den Zusammenschluss der Kommunen anstrebt.  Die Situation in Voitsberg und Bärnbach mit den Eröffnungen der ersten Geschäfte im Einkaufszentrum und auch dem Lagerhaus Graz-Land mit seinem Flagship haben Bewegung in das "Vorum" gebracht. Hier wird mit Büroflächen und großen Einzelhandelsflächen noch weiteres in den nächsten Jahren entstehen. Dies hat aber nachteilige Auswirkungen auf die Innenstadtflächen in unseren Städten, die zunehmend von Leerständen geprägt sind. Das hier extreme Anstrengungen von Seiten der Gemeinden notwendig sind, sieht man am Beispiel Köflach, wo seit vielen Jahren von Bürgermeister Linhart massiv in die Infrastruktur der Stadt investiert wird und nun erste Erfolge bei der Attraktivität der Innenstadt zu sehen sind.

Die Wirtschaft ist weiblich. Auch im Bezirk?
Sükar: Die Wirtschaft ist nicht nur in der Steiermark weiblich, sondern ganz besonders auch bei uns im Bezirk Voitsberg. Es werden fast die Hälfte aller neuen Betriebe im Bezirk Voitsberg von Unternehmerinnen gegründet. Dies ist nicht nur auf die selbständigen Personenbetreuer zurück zu führen, sondern gerade in Zeiten der Pandemie auf den größeren Mut der Unternehmerinnen - die Frauen trauen sich einfach mehr zu! Hier bietet die Wirtschaftskammer neben der Gründerberatung in der Regionalstelle auch weitere Unterstützung durch die "Junge Wirtschaft“ mit dem Obmann Hans-Peter Schreiner und die "Frau in der Wirtschaft“ mit der Vorsitzenden Riki Vogl an.

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