3,39 Millionen Euro Investitionen
Erste Strompreiserhöhung in Köflach seit zehn Jahren
In der Köflacher Gemeinderatssitzung war die Erhöhung des Strompreises ein Thema.
KÖFLACH. Neben sehr positiven Budgetzahlen wurde auch ein äußerst positiver Bericht der Stadtwerke Köflach mit einem Jahresergebnis (vor Steuern) von 1.254.000 Euro präsentiert. Der Plan für 2021 sieht ein Ergebnis von 1.176.000 Euro (vor Steuern) vor. Die geplanten Investitionen in die Infrastruktur für das kommende Jahr betragen 3,393 Millionen Euro, unter anderem in Wasser- und Stromleitungen, Smart Meter und den Bau einer Photovoltaik-Großanlage. "Ich bin stolz auf unsere Stadtwerke und ihre Mitarbeiter. Mit ihrem Einsatz sichern sie rund um die Uhr die Wasser- und Energieversorgung unserer Stadt und darüber hinaus. Dass es unseren Stadtwerken auch wirtschaftlich gut geht, zeigen die geplanten Investitionsvorhaben von fast 3,4 Millionen Euro", sagt Bgm. Helmut Linhart. "Das ist geradezu sensationell und hat es in Köflach in dieser Höhe bis dato noch nicht gegeben."
Strompreiserhöhung
In der Gemeinderatssitzung wurde auch eine Strompreiserhöhung für das kommende Jahr von 10,5 Prozent vorgestellt. SBK-Gemeinderat Simon Grundner kritisierte diese Tatsache und nannte die Stadtwerke und die gesamte Stadtgemeinde Köflach als einen "Selbstbedienungsladen der ÖVP". Das verstehen weder Linhart noch Stadtwerkedirektor Ernst Knes. "Grundner unterscheidet hier nicht zwischen Energiekosten und Netzkostebn, die in Summe den Strompreis bilden." Die Mehrkosten beim Energiepreis betragen laut Linhart und Knes 0,7 Cent pro Kilowattstunde und von künftigen durchschnittlichen Mehrkosten von 2,5 Euro pro Monat für einen Haushalt.
Was vor allem Linhart ein Anliegen ist, zu betonen: Die letzte Strompreiserhöhung in Köflach datiert aus dem Jahr 2011. "Die Geschäftsführung der Stadtwerke liegt dem Aufsichtsrat seit mehr als zweieinhalb Jahren in den Ohren den Strompreis zu erhöhen. Ich als Aufsichtsvorsitzender habe eine solche Erhöhung bis dato immer abgelehnt, weil ich der Meinung bin, dass sich die Stadtgemeinde als Eigentümerin der Stadtwerke leisten kann, nicht jede Erhöhung der Energiekosten an ihre Bürger weiter zu geben. Das entspricht auch meinem Verständnis von einem Sozialauftrag, den eine Gemeinde hat.
Steigende Preise am Strommarkt
Allerdings kaufen die Stadtwerke Köflach Strom am internationalen Markt, der dort immer teurer wird. Im Jahr 2020 hatten die Stadtwerke dadurch Mehrkosten von 430.000 Euro, die nicht an ihre Kunden weitergegeben wurden. Im neuen Jahr wären es nochmals 290.000 Euro an Mehrkosten für die Stadtwerke. "Nachdem auch in den kommenden Jahren mit steigenden internationalen Preiserhöhungen am Strommarkt zu rechnen ist, ist es nach fast zehn Jahren ohne Strompreiserhöhungen leider erstmals erforderlich, zumindest einen Teil der immensen Mehrkosten an die Endverbraucher weiter zu geben. Ab einem bestimmten Zeitpunkt ist es wirtschaftlich nicht mehr vertretbar, dass die Stadtwerke diese Kosten allein tragen müssen."
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