Geriatrische Tagesklinik neu in Voitsberg

Primarius Dr. Peter Mrak und sein Team können auf modernste medizinische Geräte zurückgreifen. | Foto: Cescutti
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Seit Jahresbeginn sind die LKH-Standorte Voitsberg und Deutschlandsberg im neuen LKH-Verbund Weststeiermark zusammengeschlossen. Das LKH Voitsberg wird seit Jahren modernisiert, auch heuer gibt es zahlreiche Adaptierungen und Neuer-ungen. Das wird beim Rundgang mit Peter Mrak, dem Primar für die Innere Medizin und Geriatrie, im LKH Voitsberg deutlich.

Zentrale Rezeption

Betritt man das Voitsberger LKH, fällt sofort der neue Rezeptionsbereich auf. "Hier erfolgt die Anmeldung aller Patienten", beschreibt Primar Dr. Mrak. Der ursprüngliche Haupteingang mit der Rosette wird heuer saniert, dazu kommt die Neugestaltung des Gartenbereichs in Richtung Spar-Parkplatz. Dank eines modernen Lifts sind alle Bereiche für die Patienten barrierefrei zu erreichen. In unmittelbarer Nähe der Erstaufnahme wurde ein neuer Warteraum mit Patienten-WC installiert.
Heuer werden die Stationen der medizinischen Abteilung renoviert, das Labor wird vergrößert, der Bereich wird insgesamt offener und besucherfreundlicher. Die Med-2-Abteilung für Innere Medizin besteht aus einem A-, B- und C-Bereich, die im Erdgeschoss, im ersten und zweiten Stock direkt übereinanderliegen. "Die allgemeine Interne Abteilung hat 63 Betten, dazu kommen fünf Betten in der Intensivstation", erklärt Mrak. Eine weitere Neuerung ist die interdisziplinäre Beobachtungsstation mit fünf Betten, auf dieser können ambulante chirurgische und internistische Patienten (bis maximal 24 Stunden) beobachtet und therapiert werden, bis die Entscheidung zur stationären Aufnahme oder zur Entlassung nach Hause gefallen ist.
Schon im Vorjahr wurde im Bereich der Computer-Tomografie aufgerüstet, seit 1. Jänner besteht nun die chirurgische Ambulanz täglich von 7 bis 19 Uhr. "In dieser Zeit sind wir für alle da, außerhalb dieser Zeiten sind das UKH in Graz und der Standort Deutschlandsberg die Ansprechstationen. Präoperative und postoperative Behandlungen werden vor Ort in Voitsberg gemacht. "Unser Wunsch ist, dass alle unsere Patienten, die in Deutschlandsberg oder im UKH operiert werden, bei Bedarf wieder zu uns zurückkommen, insbesondere die älteren Menschen", so Mrak.

Zentrum für Altersmedizin

Sehr bedeutend für den Standort Voitsberg ist die zukunftsorientierte Aufwertung durch die Zentrumsbildung für Altersmedizin mit einer Aufstockung der Planbetten von 24 auf 48 Betten. Mit 1. April wird die erste geriatrische Tagesklinik innerhalb der KAGes angeboten. "Die Patienten können daheim schlafen und werden dann bei uns zwischen 8 und 16 Uhr inklusive Verpflegung therapiert und untersucht, im Endausbau werden wir hier zwölf tagesklinische Betten haben", sagt Mrak. Neu angelegt wurde ein Therapiegarten im zweiten Stock, am früheren Dach des Speisesaals. Insgesamt wurden großzügige Therapiebereiche neu geschaffen. "Teilweise waren diese Bereiche im Keller angesiedelt, jetzt haben wir die gesamte Akutgeriatrie und Remobilisation auf einer Etage. Wir wollen die Funktionalität unserer älteren Bevölkerung fördern und möglichst lange erhalten. Das Hauptproblem ist, dass ältere Leute vielfach multimorbid sind, das heißt mehrere Krankheiten und Defizite gleichzeitig haben. Daher ist hier auch sehr viel Beratung, auch für die Angehörigen, nötig", erzählt der Primar. "Die Remobilisation und Rückführung ins häusliche Umfeld unserer chirurgischen und internistischen Patienten ist das oberste Ziel."

Ausblick auf die Geriatrie-Zukunft

Seit 1900 hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung mit derzeit rund 80 Jahren fast verdoppelt. Daher wird die Remobilisation bzw. Prävention für die ältere Bevölkerung immer wichtiger. Primarius Peter Mrak schwebt das Konzept der "mobilen Geriatrie" vor. Das bedeutet, dass es eine enge Kooperation zwischen dem geriatrischen Krankenhauspersonal und den Pflegeheimen im Bezirk gibt. Im besten Fall werden Patienten in der Akutgeriatrie aufgenommen, die Remobilisation könnte dann teilweise in den Heimen stattfinden. Was im LKH Voitsberg schon stattfindet, ist eine geriatrische Einschätzung der Patienten vor den Operationen, um die Remobilisation im Alltag zu erleichtern.
Ein ganz neuer Ansatz ist die "palliative Geriatrie", aber da gibt es laut Prim. Mrak in Österreich noch gar keine Strukturen.

Wichtige Infos:
Die Abteilung für Innere Medizin ist 365 Tagen rund um die Uhr geöffnet.
Internistische Notfallambulanz: Täglich von 0 - 24 Uhr geöffnet.
Chirurgische Ambulanz: Täglich von 7 bis 19 Uhr geöffnet.
Anästhesie und Präoperative: Täglich von 7 bis 15 Uhr.
Diabetesambulanz jeden Mittwoch von 12 bis 15 Uhr nach telefonischer Anmeldung
Akutfälle außerhalb der Öffnungszeiten der Chirurgischen Ambulanz Voitsberg: Unfälle werden ins UKH Graz, Patienten die einer operativen allgemeinchirurgischen Behandlung, zB mit akuten Bauchproblemen bedürfen, werden ins LKH Deutschlandsberg transportiert. Polytraumen werden wie bisher mit dem Notarzthubschrauber oder mit Begleitung durch den Notarzt direkt in das LKH-Univ. Klinikum Graz bzw. UKH Graz transportiert.
Der Notarztstützpunkt im Bezirk bleibt im vollen Umfang bestehen.

Primarius Dr. Peter Mrak und sein Team können auf modernste medizinische Geräte zurückgreifen. | Foto: Cescutti
Der neue gestaltete Rezeptionsbereich im LKH Voitsberg ist hell, offen und freundlich. | Foto: Cescutti
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