Köflach bleibt bei der Kloepfer-Lesung
In Eibiswald wurde eine Festveranstaltung anlässllich des 150. Geburtstags von Hans Kloepfer wegen dessen NS-Sympathie abgesagt.
Seit Jahrzehnten ist die Vergangenheit des Arztes und Heimatdichters Hans Kloepfer ein senisbles Thema, nachdem er gegen Ende seines Lebens mit dem Nationalsozialismus sympathisierte und ein umstrittenes Hitler-Gedicht schrieb. In Eibiswald, wo er neben Köflach hauptsächlich wirkte, wurde nun eine Gedenkfeier abgesagt.
In Köflach, wohin er 1894 zog und mehrere Jahrzehnte bis zu seinem Tod 1944 ein äußerst beliebter Arzt war, findet im Rahmen des Kultursommers am Freitag, dem 18. August, um 19 Uhr eine Lesung seiner Werke mit dem Steiner Franz und dem Altsteirer-Trio statt. Bgm. Helmut Linhart sieht keinen Grund, diese Veranstaltung abzusagen.
Zeitzeugen
"Es leben immer noch Zeitzeugen in Köflach, die Herrn Kloepfer als einen sehr sozialen Menschen beschreiben, der die Menschen mit Essen versorgte und sie teilweise jahrelang gratis behandelte", meinte der Köflacher Bgm. Helmut Linhart. "Ich halte die Aufregung für sehr übertrieben und rechne in Köflach mit keinen Aufmärschen von Burschenschaftern oder Links-Linken bzw. Ausschreitungen." GR Walter Friedrich hatte sich auf Facebook kritisch zu diesem Thema geäußert. In Köflach gibt es einen Kloepfer-Platz und einen Kloepfer-Park, in Voitsberg eine Hans-Kloepfer-Allee (die seit Donnerstag Abend nach der Baustellensperre übrigens wieder offen ist). "Ich kann mir vorrstellen eine Erklärungstafel zu Hans Kloepfer zu installieren", so Linhart.
FPÖ-Bezirksobmann Markus Leinfellner lobt die Vorgehensweise der Köflacher und wundert sich über die Eibiswalder. "Da ging es um eine Handvoll Burschenschafter, die nach Eibiswald gekommen wäre. Die FPÖ wird sich genau anschauen, wie das mit den Förderungeng gelaufen ist."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.