Offener Brief - Ärger bei den Jägern - Teilzeitlösung nicht akzeptiert

Matthias Zitzenbacher sparte in seinem offenen Brief nicht mit Kritik. | Foto: KK
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Bei der konstitutierenden Sitzung des Voitsberger Bezirksjagdausschusses wurde Bgm. Johann Hansbauer vom Steirischen Jagdschutzverein mit Hilfe von Heinz Wallner vom Verein Weidwerk mit Zukunft zum neuen Bezirksjägermeister gewählt. Der somit abgelöste Bezirksjägermeister Matthias Zitzenbacher ist bitter enttäuscht und schrieb einen offenen Brief. Darin heißt es: "In den Wochen davor nach Abschluss der Jägerschaftswahl war ich bemüht, alle neu gewählten Mitglieder des Bezirksjagdausschusses zur Zusammenarbeit für die nächsten sechs Jahre einzuladen. Dies im Wissen, dass unsere Ziele nur gemeinsam erreicht werden können und im Bewusstsein, dass die Aufgaben und Anforderungen an die Jagd und deren Vertretung immer vielfältiger werden und in einer sich immer mehr von der Natur und Jagd entfernenden Gesellschaft zusehens schwieriger durchsetzbar werden."
"In allen Vorgesprächen wurde unmissverständlich sowohl von mir, als auch von Heinz Wallner zum Ausdruck gebracht, dass eine konstruktive Zusammenarbeit im Bezirksjagdausschuss nur ohne den Listenzweiten des Steirischen Jagdschutzvereins, Willibald Acham, möglich sein wird. Diese Meinung vertraten in unzähligen Gesprächen, welche bei den Jägerschaftswahlen geführt wurden, beinahe alle Jägerinnen und Jäger und waren auch davon überzeugt, dass mit Acham niemals die für eine gute Zusammenarbeit notwendige Ruhe im Bezirksjagdausschuss einkehren wird. Dazu erklärte Acham am 16. März, also wenige Tage vor der konstituierenden Sitzung, dass er, wenn Bgm. Hansbauer zum Bezirksjägermeister gewählt wird, sein Mandat im Bezirksjadgausschuss sofort zurücklegen wird."
Laut Zitzenbacher ließ Wallner dann überraschend von seiner Forderung ab und stimmte für die von Hansbauer angeführte Liste. "Wallner fungierte dabei als Steigbühgelhalter für Acham, Hansbauer & Co.,", so Zitzenbacher. "Als jagdliche Verantwortungsträger müssen wir in der Innen- und Außenwirkung uneingeschränkt glaubwürdig sein. Ankündigungen, wie jene von Acham erreichen, wenn sie nicht eingehalten werden, gerade das Gegenteil. Im Sinne der Glaubwürdigkeit und einer konstruktiven, zielorientierten Zusammenarbeit im Bezirksjagdausschuss zum Wohle der Jagd wird der Rücktritt von Acham im Bezirksjagdausschuss vielfach eingefordert und hier sind jegliche taktische Spielereien fehl am Platz."

Teilzeilösung abelehnt

Willibald Acham will ebenfalls, dass endlich Ruhe einkehrt. "Entsprechend dem Jägerwillen konnte der Bezirksjägermeister aus der Liste des Steirischen Jagdschutzvereins - Zweigstelle Voitsberg - und der Liste Wallner (Weidwerk mit Zukunft) unter Vorsitz des Landesjägermeisters gewählt werden. Nur mit einer freien, nach außen offenen, für die Jäger verständlichen und der Jagd in unserem Bezirk dienenden Art und Weise kann eine positive Veränderung für alle bewirkt werden. Nur mit neuen Ideen und einer guten Zusammenarbeit mit den Vertretern von Grund und Boden sowie der Bezirksverwaltungsbehörde kann die Basis einer gedeihlichen Entwicklung zum Wohle der Jagd in unserem Bezirk geschaffen werden."
Laut Acham lehnte Zitzenbacher selbst am 16. März vor Zeugen die Möglichkeit einer Teilzeitlösung (Steirischer Jagdschutzverein mit der Namensliste Zitzenbacher) ab. Eine konstruktive Mehrheit für die Wahl des Bezirksjägermeister Johann Hansbauer sei im Besonderen thematisch erfolgreich mit der Liste Wallner gefunden worden.
"Wie auch in anderen Bezirken der Steiermark und in ganz Österreich bereits erkennbar, ist die Jagd in einem positiven Umbruch und somit stets in der Öffentlichkeit präsent. Wir erleben einen so großen Zuspruch wie noch nie an Interessierten und Jungjägeraspiranten bei den Jägerprüfungen. Die Zeichen der Zeit gilt es zu erkennen und wie bereits Erzherzog Johann sagte: ist nicht die Asche, sondern dienlichst Glut von uns weiterzutragen." Für Acham ist die Wahl des Bezirksjägermeisters entsprechend dem Willen der wahlberechtigen Jäger - vier Mandate stimmten für eine Veränderung - nun endgültig und endlich abgeschlossen, "sodass der neue Bezirksjägermeister Johann Hansbauer seine Ideen im Sinne der Jagd verwirklichen kann. Für vermeintliche Streitereien ist in der Jägerschaft kein Platz und vor allem in der derzeitigen Situation keine Zeit."

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