Darum kommt Schilcher bald nur mehr aus der Weststeiermark

Über 400 Hektar Schilcher werden in der Weststeiermark angebaut und geerntet - bald als DAC-Qualitätswein.
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  • hochgeladen von Simon Michl

In einer weststeirischen Zeitung braucht man wohl nicht erklären, wie hervorragend ein echter Schilcher schmeckt und welchen Stellenwert der Blaue Wildbacher für unsere Region hat. Diese gesteigerte Bedeutung erreicht bald auch ganz Österreich: in Form der Districtus Austriae Controllatus, kurz DAC, einer Herkunftsbezeichnung für österreichische Weine. Seit 2001 wurden in Niederösterreich, Wien und Burgenland neun Regionen mit dieser Bezeichnung versehen und machten Grünen Veltliner oder Blaufränkisch zu bekannten Weinmarken. Mit dem DAC Schilcherland wird ab dem Jahrgang 2018 endlich auch das erste steirische Weingebiet in dieser elitären Liste aufgenommen.

Das Schilcherland wird das zehnte DAC-Weinbaugebiet in Österreich, das erste überhaupt in der Steiermark. | Foto: Österreich Wein Marketing GmbH

Alleinstellungsmerkmal Schilcher

Dass diese Ehre dem Weinbaugebiet Weststeiermark, wie es bisher bezeichnet wurde, zu Teil fällt ist insofern erstaunlich, da es das kleinste aller steirischen Weinbaugebiete ist. Obwohl es sich über den gesamten Bezirk Deutschlandsberg bis nach Stallhofen im Bezirk Voitsberg und dem Grazer Gebiet westlich der Mur erstreckt, werden hier „nur“ 546 Hektar Rebfläche bewirtschaftet. Gut 80 Prozent davon macht jedoch der Blaue Wildbacher aus. Ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal für die Weststeiermark. "Das Schilcherland als DAC-Gebiet ist ja ein aufgelegter Elfmeter", meint Winzer Bernhard Kremser aus Ligist. Bei der DAC-Bezeichnung geht es darum, die Herkunft der verarbeiteten Trauben zu transportieren, dass man deren Lage im Wein spürt – und dafür ist der Schilcher prädestiniert. Das erkannte der Weinbauverein Schilcherland schon vor einigen Jahren und verfolgte das Projekt Schilcherland DAC.

Bernhard Kremser setzt sich in einer Arbeitsgruppe für die Ernennung des Schilcherlands zum DAC-Gebiet ein. | Foto: Kremser

Frisch und fruchtig muss er schmecken

Um die Herkunftsbezeichnung zu bekommen, bedurfte es einigen (wein-)politischen Verordnungen (die letzte soll im Frühjahr 2018 verabschiedet werden) und viel Überzeugungsarbeit in der Region. Außerdem wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, der auch Kremser angehört und die ein Konzept erarbeitete, um zum DAC-Gebiet ernennt zu werden. Dieses beinhaltet einen noch stärkeren Fokus auf den Schilcher und einen Schutz für weststeirische Winzer. Denn nur Qualitätsweine, die zu 100 Prozent aus der Rebsorte Blauer Wildbacher als Roséwein hergestellt wurden, dürfen die neue Herkunftsbezeichnung führen. Entweder als „Schilcherland DAC Klassik“, der trocken mit einem frisch-fruchtigen Geschmack sein muss und einen Alkoholgehalt zwischen elf und 12 Volumenprozent aufweisen muss. Oder als „Schilcherland DAC“, der dasselbe Geschmacksbild, nur kräftiger mit mindestens 12 Volumenprozent, haben muss. Außerdem muss hier eine Ried, also die genaue Angabe der Lage, angeführt werden. Alle Trauben müssen per Hand geerntet worden sein und dürften nur in Glasflaschen (keine Volumen von ein oder zwei Liter) abgefüllt werden, ein Holzton darf auch nicht zu schmecken sein. Die Arbeitsgruppe verschärfte die Regeln des DAC sogar noch ein wenig.

Hohe Qualität im Jahrgang

Wer beim Kauf von Schilcher ab dem nächsten Jahr also DAC liest, hat eine Garantie für die Qualität und Herkunft des Weines. Kremser sieht darin eine Werbung für die ganze Region, die auch internationale Märkte erreicht. Über den Winter wird er sich mit seinen Kollegen noch ein paar Mal zusammensetzen, um im Frühjahr mit dem Schilcherland DAC richtig durchstarten zu können. Gute Nachrichten für unseren weststeirischen Wein, der im Vorjahr vom Frost so richtig gebeutelt war. Heuer gibt es laut Weinbauverein Schilcherland bei den meisten Betrieben eine normale Ernte, die Qualität sei ohnehin bei allen sehr hoch.

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