Sparkasse Voitsberg-Köflach stärkt Kapitalbasis

Vorstandsvorsitzender DIeter Hornbacher freut sich über die Ergebnisse der Hauptversammlung. | Foto: KK
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Ende August hielt die Sparkasse Voitsberg-Köflach ihre diesjährige Hauptversammlung in den Stadtsälen Voitsberg ab. Neben den üblichen Tagesordnungspunkten wie der Erläuterung des Lageberichts und den Neuwahlen in den Aufsichtsrat ging es diesmal auch um die bereits im Vorjahr angekündigte Bereinigung der Kapitalstruktur.
Vor rund 70 Aktionären erläuterte der stv. Aufsichtsratsvorsitzende, der Köflacher Bgm. Helmut LInhart, den ersten Teil der Transaktion. Die Vorzugsaktien - siehe auch untenstehende Zusatzinformation - der Sparkasse werden 1:1 in Stammaktien umgetauscht. Es gibt in Zukunft also nur mehr eine Gattung von Aktien, die sogenannten Stammaktien. "Damit sichern wir über zwei Millionen Euro an anrechenbaren Eigenmitteln, die der Sparkasse sonst auf Grund der Basel-III-Bestimmungen bis 2022 verlorengegangen wären", freut sich der Aufsichtsrats-Vorsitzende, der Voitsberger Bgm. Ernst Meixner.

Zweiter Schritt

Vorstandsvorsitzender Dieter Hornbacher erklärte den zweiten Schritt. Die alten S-Anteilsscheine werden gegen eine Barabfindung eingezogen. Aufgrund der seinerzeitigen Bedingungen und des aktuellen Unternehmenswertes liegt die Barabfindung nahezu beim seinerzeitigen Ausgabepreis. Darüber hinaus haben die Anteilsscheininhaber seit 1987 bzw. 1990 jährlich Zinsen bekommen. Abgesehen davon, dass man hiermit dem Wunsch vieler Anleger nach einem Rückkauf der Anteilsscheine nachkommen konnte, sichert die Sparkasse mit diesem Schritt langfristig anrechenbare Eigenmittel von 400.000 Euro ab.
Im nächsten Jahr soll noch Partizipationskapital in Höhe von 2,5 Millionen Euro nachhaltig dem harten Kernkapital zugeführt werden, weil es sonst ebenfalls den neuen Eigenkapitalbestimmungen zum Opfer fallen würde. Davon sind Kleinanleger aber nicht betroffen.
Vorstandsdirektor Wolfgang Jöbstl erläutert, dass damit die Kapitalbasis langfristig gesichert sein sollte - kurzfristig gibt es mit einem derzeitigen Kapitalüberschuss von elf Millionen Euro ohnehin kein Problem - und für weiteres Wachstum und noch strengere Kapitalvorschriften vorgesorgt ist. Nachdem jetzt die Aktionäre die Maßnahmen einstimmig genehmigt haben, fehlt nur noch die Zustimmung der Europäischen Zentralbank, mit der noch heuer zu rechnen ist.

Bilanzsumme gesteigert

Zur Geschäftsentwicklung 2015 berichtete Dieter Hornbacher, dass die Sparkasse Voitsberg-Köflach erstmals seit sieben Jahren die Bilanzsumme durch Kredit- und Einlagenwachstum deutlich steigern konnte. Trotz Niedrigstzinsen und damit geringer Margen wurde ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von rund 1,6 Millionen Euro erzielt (Vorjahr 1,3 Millionen Euro). Verantwortlich dafür waren vor allem stark reduzierte Personalkosten und die historisch niedrigsten Vorsorgen für notleidende Kredite.

ZusatzInformation:
Stammaktie: Wertpapier, das den Miteigentumsanteil an einer Aktiengesellschaft verbrieft. Gewährt ein Stimmrecht in der Hauptversammlung und den Anspruch auf den Anteil am Unternehmensgewinn, der als Dividende an die Miteigentümer (Aktionäre) ausgeschüttet wird.
Vorzugsaktie: Wie oben, aber in der Regel ohne Stimmrecht, dafür mit einem vorrangigen Recht auf Dividende.
Anrechenbare Eigenmittel: Hochqualitatives Eigenkapital, das ein Kreditinstitut haben muss. Gesetzlich zumindest 8% der
Risikogewichteten Aktiva: Vor allem aus der Zusammensetzung der Kreditforderungen, aber auch aus anderen Risken (Zinsänderungs-, Fremdwährungs-, Fehler- und Betrugsrisiko etc) errechneter Betrag des gesamten Risikos einer Bank.
Basel III: Überbegriff für die in den EU-Normen CRR und CRD IV zusammengefassten europaweiten Kapitalvorschriften für Kreditinstitute.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT): Gewinn/Verlust des operativen Bankbetriebes in einem Jahr (Erträge-Kosten) unter Berücksichtigung der Risikovorsorgen (vor Steuern)

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