Bessere Vernetzung für Ärzte und Patienten
Krebs "mit Auszeichung"

Foto: Angiola Harry
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Für die bestmögliche Versorgung von Krebskranken werden sich Gesundheitseinrichtungen, Spitalsärzte und niedergelassene Ärzte in Vorarlberg zusammenschließen.

Kooperation und Teamwork stehen im Onkologie-Netzwerk Vorarlberg an oberster Stelle. Um Patienten eine optimale Behandlung zu gewährleisten wird auch eine Tumorboardplattform zum Einsatz kommen, die den interdisziplinären Austausch zu Diagnostik und Therapie auf dem neuesten Stand der Technik erlaubt. Auch dass dies nach Außen sichtbarer wird, soll in Feldkirch ein zertifiziertes onkologisches Zentrum entstehen.

Tumorboard-Plattform

Onkologischer Koordinator und Tumorboard-Plattform
Primar Winder hat das Onkologiekonzept mit ausgearbeitet. Als neu bestellter onkologischer Koordinator will er die Zusammenarbeit zwischen den onkologisch tätigen Abteilungen in den Landeskrankenhäusern verstärken und das Onkologie-Netzwerk Vorarlberg konsequent ausbauen. Ganz oben steht dabei die Einführung von krankheitsspezifischen, organisationsübergreifenden Tumorboards. Eine solche interdisziplinäre Plattform ermöglicht es den betreuenden Ärztinnen und Ärzten, sich auszutauschen, um ihren Patientinnen und Patienten schließlich individuelle Entscheidungsvorschläge zu unterbreiten. In den LKH Feldkirch und Rankweil wird das Tumorboardsystem in den kommenden Wochen installiert und nach erfolgreicher Testphase in den anderen Häusern ausgerollt.

Für eine weiterführende Zusammenarbeit im neuen Netzwerk ist das webbasierte Tumordokumentationssystem „Celsius 37“ auch im Stadtspital Dornbirn in Vorbereitung. In einem ersten Schritt der Zusammenarbeit soll die Hämatoonkologie Dornbirn in das Tumorboard eingebettet werden.

Qualitätssiegel für exzellente Behandlung

Darüber hinaus läuft in Vorarlbergs Schwerpunktabteilung für Innere Medizin II in Feldkirch schon die Vorbereitungen, um im Sommer den Evaluierungsprozess für die Zertifizierung zum Onkologie-Zentrum zu starten. „Das von der Deutschen Krebsgesellschaft DKG ausgestellte Zertifikat gilt als anerkannte Auszeichnung für höchste Behandlungsqualität auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Das ist der Anspruch, den wir mit dem Onkologiekonzept verfolgen“, so Landesrätin Rüscher.

Der Krebs und die Seele

Ebenso wichtig wie die Behandlung der körperlichen Folgen einer Krebserkrankung ist die psychoonkologische Begleitung. „Es geht darum, Betroffenen dabei zu helfen, ihre Situation anzunehmen und eigene Ressourcen zu mobilisieren“, erklärte der Präsident der Krebshilfe Vorarlberg, Bernd Hartmann. Zu diesem Zweck arbeitet die Krebshilfe mit den Spitälern Hand in Hand zusammen. „Das Onkologie-Netzwerk bietet die Möglichkeit, uns mit den Abteilungen besser zu vernetzen, um eine nahtlose Betreuung der Patienten zu gewährleisten“, sagte Hartmann.

Prävention

aks-Vizepräsident Harald Schlocker unterstrich die Bedeutung der Prävention und verwies auf die kostenlos angebotenen Screeningmaßnahmen zur Früherkennung: „Durch die Vorsorgeuntersuchungen, die bei Haus- und Fachärztinnen und -ärzten in Anspruch genommen werden können, lassen sich etwaige Krebserkrankungen möglichst in einem frühen Stadium erkennen und mit deutlich besseren Aussichten auf Heilung behandeln.“ Auch in der Nachsorge und der psychosozialen Begleitung seien die niedergelassenen Praxen wichtige Anlaufstellen für die Betroffenen. Außerdem biete „reha+“, die im September 2020 in Betrieb gegangene ambulante Reha-Einrichtung des aks, den betroffenen Menschen im Rahmen der onkologischen Rehabilitation Hilfestellung bei der Rückkehr in den privaten, gesellschaftlichen und beruflichen Alltag.

Foto: Angiola Harry
Landesrätin Rüscher: Gut vernetzt im Kampf gegen Krebs | Foto: Bernd Hofmeister

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