Arbeitsplatz Schule
Gezielte Schritte für ein attraktives Umfeld

Land und Bildungsdirektion Vorarlberg setzen Maßnahmen gegen den LehrerInnenmangel. | Foto: Land Vorarlberg/A. Serra
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Zu den Herausforderungen an Vorarlbergs Schulen zählt seit einigen Jahren ein LehrerInnenmangel gerade im Pflichtschulbereich.

VORARLBERG/BREGENZ. Neben der neuen Ressourcenzuteilung und der Erhöhung der administrativen Entlastungsstunden setzen das Land und die Bildungsdirektion daher alles daran, nötige Maßnahmen im Personalbereich zu setzen und diese gut zu koordinieren, betonte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink in einer Pressekonferenz am Donnerstag, 12. Mai, im Landhaus: „Es braucht gezielte Schritte und eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Land, Pädagogischer Hochschule und Bildungsdirektion.“ Zu diesem Zweck wurde die Projektstelle „Arbeitsplatz Schule“ geschaffen und mit dem bisherigen Vizerektor der PHV Heiko Richter besetzt.

„Aufgabe der neuen Projektstelle ist es, das Thema Verbesserung der Personalsituation an den Schulen in Vorarlberg und Personal-Recruiting intensiv zu bearbeiten, alle bisher schon gesetzten Maßnahmen zusammenzuführen sowie neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Da sind kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen dabei“

, sagte Schöbi-Fink. Darüber hinaus sei bei bestimmten Themen der Bund gefordert – Stichwort: Veränderung der Studienstruktur in einen Bachelor in drei plus Master in zwei Jahren, um so das Lehramtsstudium für MaturantInnen attraktiver zu machen.

Ausdrücklich nochmals begrüßt wurde von Schöbi-Fink, dass die PHV ab Herbst in Kooperation mit der PH Oberösterreich ein berufsbegleitendes Studium für die Primarstufe anbietet. Außerdem verstärkt das Land seine Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer, die von außerhalb nach Vorarlberg kommen. „Das sind jährlich zwischen 20 und 30 Lehrpersonen aus anderen Bundesländern. Es sollten aber mehr werden“, so Schöbi-Fink. Daher wird zugezogenen Lehrkräften in den ersten beiden Jahren, in denen sie hier unterrichten und dafür einen Wohnsitz begründen, künftig ein erhöhter Mietzuschuss von 180 statt bisher 120 Euro gewährt und statt der bisherigen Vergütung von fünf Heimfahrten ein Klimaticket angeboten.

Bildungsdirektorin Evelyn Marte-Stefani stellte den Leiter der neuen Projektstelle „Arbeitsplatz Schule“ vor. Heiko Richter ist in Stuttgart geboren und hat in Vorarlberg seine Wahlheimat gefunden. Seit 2017 arbeitete er an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg. Schon als Vizerektor war ein für ihn sehr wichtiger Arbeitsschwerpunkt die Sicherung ausreichender und hochqualifizierter LehramtsabsolventInnen. „Seine vertieften Kenntnisse der Vorarlberger und österreichischen Schul- und Hochschullandschaft, sein Netzwerk im österreichischen Bildungswesen sowie die jahrelange Projekterfahrung in seiner vorigen Tätigkeit als Leiter des Dezernats Internationales der Universität Stuttgart sind ein solides Fundament für die neuen Aufgaben als Projektleiter“, betonte Marte-Stefani.

Land und Bildungsdirektion Vorarlberg setzen Maßnahmen gegen den LehrerInnenmangel. | Foto: Land Vorarlberg/A. Serra
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Heiko Richter nannte als Zielgruppen seiner künftigen Tätigkeit Maturantinnen und Maturanten, Lehrerinnen und Lehrer in anderen Bundesländern und im deutschsprachigen Ausland sowie Lehrpersonen, die nicht (mehr) im Dienst stehen und PensionistInnen, aber auch QuereinsteigerInnen. Diese sollen durch eine zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit angesprochen werden – zum einen durch eine Überarbeitung des Online-Informationszugangs über eine neue Landing Page, um alle wichtigen Informationen für Studien- und Berufsinteressierte zentral und strukturiert zusammenzuführen, zum anderen, indem die Bewerbung des LehrerInnenberufs in Vorarlberg über Social Media überarbeitet und für den österreichischen Raum außerhalb von Vorarlberg und in Deutschland intensiviert wird.

Weiters will Richter die Möglichkeiten des Ausbaus der Stellen für ein freiwilliges soziales Jahr eruieren. Hier bestehe großes Potential, um junge Menschen durch die praktische Erfahrung und die pädagogische Begleitung zu einem Lehramtsstudium zu motivieren. Mittelfristig werde auch die Präsenz auf Bildungsmessen in Österreich, im süddeutschen Raum und gegebenenfalls auch auf ausgewählten osteuropäischen Messen angestrebt, um die beruflichen Möglichkeiten als LehrerIn in Vorarlberg vorzustellen und einen breiteren BewerberInnenpool aufzubauen.

Land und Bildungsdirektion Vorarlberg setzen Maßnahmen gegen den LehrerInnenmangel. | Foto: Land Vorarlberg/A. Serra
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