Agendaprojekt "100 Kisterln mehr" erhält Währinger Klimaschutzpreis
Mehr Grün für die Theresiengasse • Bewohner werden nun selbst gärtnerisch tätig.
WÄHRING. Viele Menschen wünschen sich mehr Grün in Währing. Doch was tun, wenn Baumpflanzungen aus verschiedenen Gründen in einer Straße einfach nicht möglich und auch (noch) keine Hausbesitzer für Fassadenbegrünung gefunden sind? Wie bringt man Pflanzen und mehr Farbe in eine solche Betonwüste? Aus diesen Fragen heraus entstand vergangenen Winter in der Agendagruppe „1000 Blätter mee(h)r“ eine Idee.
Daraus wurde das Projekt „100 Kisterln mehr“, das unlängst mit dem Währinger Klimaschutzpreis ausgezeichnet wurde. "Uns geht es darum, dass die Bewohner selbst gärtnerisch aktiv werden. Mit Blumenkisterln am Fensterbrett oder am Balkon kann selbst die graueste Straße deutlich attraktiver werden und die Lebensqualität für alle steigen", sagt Sabine Gstöttner von der Agendagruppe.
Aufgerufen zur Mitgestaltung sind besonders Anrainer und Geschäftsleute rund um die Theresiengasse. "Hier soll dieses Jahr ein erster Schwerpunkt liegen. Bei unserem Infotag Ende Mai kamen zahlreiche Bewohner vorbei. Wir haben Pflanzen verlost, es gab Informationen zur richtigen Pflanzenwahl, zum Einpflanzen, zu allen rechtlichen Aspekten und zu Blumenkisterl-Halterungen, die, auch ohne die Hausmauer anzubohren, fest halten."
Mehr Informationen, etwa wo es gute Erde, Dünger und Pflanzentauschbörsen gibt, hat die Agendagruppe in der Broschüre "Pflanz´dir was! Das Rezept für mehr Grün in Währing" zusammengefasst. Die gibt es gratis bei der Agenda Währing in der Klostergasse 11. Geöffnet an jedem Mittwoch von 15-19 Uhr (ausgenommen schulfreie Tage und Ferien).
Jeder Garten hilft
Aber nicht nur das, es erfreut sowohl die Hobbygärtner, die ihre Balkonkisterln hegen und pflegen, als auch die Menschen, die durch die sonst graue Gasse gehen und an den Fenstern plötzlich Pflanzen und Blüten entdecken. "Das tut uns allen in der Seele gut, hebt die Laune", ist Harriet Leischko von der Agendagruppe „100 Kisterln mehr“ überzeugt. Sie hat sogar ihre Masterarbeit zum Thema "Kleinstgärten" geschrieben und darin den Mehrwert von Blumenkisterln an den Fenstern und Balkonen wissenschaftlich dokumentiert. "Ich selbst wohne auch in der Theresiengasse und habe gleich einmal mit meinen Blumenkisterln ein erstes Zeichen gesetzt."
Und sie ergänzt: „Es wäre schön, schon im Juli durch die Theresiengasse spazieren zu können und dabei das eine oder andere neue Kisterl zu entdecken. Wir möchten damit einen kleinen Trend auslösen. Ich sehe das auch als Zeichen für den Wunsch der Menschen nach mehr Begrünung im städtischen Raum.“ Schließlich sei jedes neue Blumenkisterl eine Bereicherung für den Bezirk.
Mehr Infos dazu unter www.agendawaehring.at
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